K2-Besteigung

Konkurrentin hängt Kaltenbrunner ab

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Die Südkoreanerin Oh Eun Sun schaffte es als erste Frau auf 13 Achttausender.

Die Südkoreanerin Oh Eun Sun (43) hat es als erste Frau auf 13 der 14 Achttausender geschafft und damit der Oberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner einen Rekord direkt vor der Nase weggeschnappt. Die Asiatin stand laut dem Nachrichtenportal "explorersweb" Montagmittag auf dem Gipfel des Gasherbrum I (8.068 m) im Karakorum-Gebirge. Kaltenbrunner ist im selben Gebiet auf dem K2 (8.611 m) unterwegs und will am Dienstag die Bergspitze erreichen. Es wäre ebenfalls ihr 13. Achttausender.

Kaltenbrunner und der K2
Die oberösterreichische Alpinistin Kaltenbrunner rückt ihrem Ziel, dem K2-Gipfel im Karakorum-Gebirge in Pakistan, immer näher. Der 38-Jährigen fehlten am Montagvormittag noch rund 1.000 Höhenmeter bis zur Bergspitze, berichtete ihr Ehemann Ralf Dujmovits auf der Internetseite der Bergsteigerin. Bis zu Lager III in 7.250 Meter Höhe schaffte es Kaltenbrunner am Sonntag, noch am Montag soll sie das letzte Camp vor dem Gipfel in 7.950 Metern Höhe erreichen.

Drei Frauen jagen Kaltenbrunner
Der K2 wäre für die 38-jährige Kaltenbrunner der 13. Achttausender, auf alle 14 hat es eine Frau noch nie geschafft. Kaltenbrunner fehlt in ihrer Rekordliste neben dem K2 noch der Mount Everst, Oh Eun Sun nur mehr der Annapurna (8.091 m). Ein großer Unterschied zwischen den beiden: Die Südkoreanerin soll im Gegensatz zu Kaltenbrunner teilweise künstlichen Sauerstoff verwenden. Auch die Spanierin Edurne Pasaban (zwölf Gipfelsiege) und die Italienerin Nives Meroi (elf Gipfelsiege) sind nicht weit von dem 14 Achttausender-Rekord entfernt.

"Gerlinde geht es gut"
Nach dem Abbruch ihres ersten Aufstiegs am 26. Juli wegen zu schwieriger Bedingungen muss Kaltenbrunner ihre gesamte Ausrüstung auf der Cesen Route erneut nach oben schleppen. Begleitet wird sie diesmal von dem US-italienischen Alpinisten Fabrizio Zangrilli. Diese Woche hofft die 38-Jährige auf bessere Wetterverhältnisse, die ihr Meteorologen in Aussicht gestellt haben: Laut Dujmovits ist das Wetter gut und fast wolkenfrei. Am Dienstag, dem geplanten Gipfeltag, soll der derzeit starke Nordwest-Wind auf 40 km/h abflauen. Im Camp vor dem Gipfel will Kaltenbrunner auf zwei Kasachen und einen Russen treffen und mit ihnen gemeinsam die letzte Etappe aufsteigen.

"Gerlinde geht es gut, sie ist heute Vormittag wiederum innerhalb von kaum vier Stunden vom Platz von Lager II (6.350 Meter) zum Platz von Lager III (7.250 Meter) aufgestiegen", teilte Dujmovits am Sonntag mit. "Dort hatte sie wenig später nach einiger Schaufelarbeit dieses Mal etwas höher ihr kleines Biwakzelt aufgestellt."

Begleitung aus der Heimat
Auch der steirische "Skyrunner" Christian Stangl steigt im Laufe des Montags in einer Gruppe mit dem Obersteirer Gerfried Göschl vom Lager III auf das Lager IV auf. Der 43-Jährige verzichtete auf sein ursprüngliches Vorhaben, den Weg zum K2-Gipfel und den Abstieg binnen 24 Stunden ohne Hilfsmittel zu schaffen. Grund dafür sind ebenfalls die schwierigen Bedingungen. Alle Alpinisten wollen am Dienstag um 5.00 Uhr früh (Ortszeit) aufbrechen. Losgegangen wird von der sogenannten Schulter, untertags will man dann den Gipfel erreichen. Dazu müssen die Höhenbergsteiger allerdings jene Unglücksstelle passieren, an der im Vorjahr elf Menschen starben. Etwas "Bammel" habe Stangl schon davor, meinte sein Sprecher Ernst Wilde.

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