Jetzt Auszählung

Linz-Wahl: Die rote Hochburg zittert vor Ergebnis

12.01.2025

Erstmals seit 80 Jahren besteht die realistische Chance, dass Linz einen Bürgermeister bekommt, der nicht der SPÖ angehört.  

Zur Vollversion des Artikels
© oe24
Zur Vollversion des Artikels

Seit 16 Uhr haben alle 215 Wahllokale zur Bürgermeisterwahl in Linz geschlossen, die Auszählung hat begonnen. Ein Ergebnis wird zwischen 18 und 19 Uhr erwartet. Für besondere Spannung sorgt die Tatsache, dass der Urnengang in der seit 1945 rot regierten oberösterreichischen Landeshauptstadt der erste nach dem Platzen der Verhandlungen über eine mögliche schwarz-rot-pinke Koalition im Bund und dem Beginn der blau-schwarzen Regierungsgespräche ist.

151.668 Wahlberechtigte waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Sieben Kandidatinnen und Kandidaten treten an. Als fix gilt, dass es am 26. Jänner zur Stichwahl kommt, da weder der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) noch seine Konkurrenten, Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP), Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne), Stadtrat Michael Raml (FPÖ) sowie die Gemeinderäte Georg Redlhammer (Neos), Gerlinde Grünn (KPÖ) und Lorenz Potocnik (Linz+) im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen dürften.

Keine Umfrage im Vorfeld publiziert

Von den vier im Stadtsenat vertretenen Bewerbern - Prammer, Hajart, Schobesberger und Raml - hatte 2021 nur Schobesberger als Stadtchefin kandidiert und die Stichwahl damals knapp verpasst. Eine Umfrage wurde diesmal im Vorfeld nicht publiziert, die Auswirkungen der Bundespolitik sowie der Brucknerhaus-Affäre, in deren Folge Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) den Hut nehmen musste, sind also schwer abschätzbar.

Üblicherweise finden in Oberösterreich Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen zeitgleich mit der Landtagswahl alle sechs Jahre statt. Geht ein Bürgermeister vor dem letzten Drittel seiner Amtszeit, muss neu gewählt werden. Lugers Nachfolger wird daher nur für eine Rumpf-Amtszeit von zweieinhalb Jahren Stadtchef sein, 2027 wird turnusmäßig neu gewählt. Von welcher Partei er auch sein wird - im Gemeinderat bleiben die Machtverhältnisse daher unverändert. Hier ist die SPÖ mit 22 Mandaten die stärkste Kraft, die ÖVP stellt elf Mandatare, die Grünen zehn und die FPÖ neun. Neos, KPÖ und Linz+ sind mit je zwei Personen vertreten. MFG (2) und Wandel (1) haben diesmal keinen Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt.
 

Zur Vollversion des Artikels