Vor 22 Jahren soll der gebürtige Bosnier an einem blutigen Massaker beteiligt gewesen sein.
Wird ihm jetzt doch der Prozess gemacht? Wie die Staatsanwaltschaft Linz jetzt bestätigte, wird nun gegen einen 46-jährigen Österreicher ermittelt, der im September 1992 an einem Kriegsverbrechen im jugoslawischen Bürgerkrieg beteiligt gewesen sein soll.
Mit einer Gruppe von rund 20 Kämpfern soll der gebürtige Bosnier damals in die Kleinstadt Kotor Varos (heute Bosnien und Herzegowina) eingerückt sein. 16 serbische Zivilisten wurden damals von der Gruppe erschossen. Zwei Kleinkinder waren unter den Opfern, eine Schwangere wurde schwer verletzt, aber: Jahrelang konnten die Verantwortlichen nicht gefasst werden.
Vier mutmaßliche Komplizen fassten lange Haftstrafen aus
Das ist nun anders. Denn in Sarajewo wurden bereits im Jänner vier mutmaßliche Komplizen des Österreichers zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Und das ist auch der Grund, warum jetzt wieder gegen den Linzer ermittelt wird.
Derzeit lässt sich die Staatsanwaltschaft die 1.000 Seiten umfassenden Gerichtsprotokolle übersetzen und fix ist auch: Wenn es zu einem Prozess kommt, wird der in Österreich stattfinden. „Österreichische Staatsbürger werden nicht ausgeliefert“, sagt Staatsanwalt Philip Christl gegenüber ÖSTERREICH.
Verwunderlich: Schon vor drei Jahren saß der Mann einen Monat lang in Linz in U-Haft. Damals konnte man ihm allerdings nichts nachweisen. Wird das diesmal anders sein?