Linzer Wut-Wirtin: ''Wenn ich nicht in Haft bin, sperre ich wieder auf'' | Lokal geöffnet

Lokal trotz Lockdown geöffnet: 96 Anzeigen

Linzer Wut-Wirtin: ''Wenn ich nicht in Haft bin, sperre ich wieder auf''

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Lokal wird wegen angeblich erdrückender Finanzlast geöffnet. Strafe: bis 30.000 Euro.

Großeinsatz der Polizei  am Montag in der Linzer Badgasse. Etwa ein Dutzend Beamte stürmen das Lokal Badcafé. Besitzerin Alexandra Pervulesko (51) sperrte ihre Bar um 16 Uhr mitten im Lockdown auf. Wenige Minuten später kommt das Aus. Ein Polizist am Eingang: „Der Abstand ist nicht ein­gehalten, Masken haben Sie keine auf.“ Ein Gast antwortet: „Sie haben jetzt die Chance, Mensch zu sein.“ Es nutzt nichts. Es hagelt 96 (!) Anzeigen.

„Hungersnot“

Wirtin Pervulesko selbst steht Minuten später vor dem Eingang ihres Lokals. Im Interview mit oe24.TV sagt sie: „Ich musste mein Lokal öffnen. Das war eine private Entscheidung gegen die Hungersnot.“

Schon auf Facebook erklärte sie: „Ich mache auf, weil mein Kind (Anm.: Sohn, 13) und ich sonst verhungern. Ich fühle mich gezwungen, die Verordnungen der Regierung zu brechen, weil ich es sonst nicht schaffe, zu überleben.“

Strafe

Pervulesko wollte ihren Betrieb mit kürzeren Öffnungszeiten, Abstandsregeln und Maskenpflicht öffnen. Jetzt drohen ihr bis zu 30.000 Euro Strafe. Saftig auch die Strafen, die ihre Kunden zahlen müssen: bis zu 1.450 Euro pro Person.

Will wieder aufsperren

Die Wirtin will dennoch heute wieder aufsperren: „Wenn ich nicht verhaftet werde, sperre ich auf. Ich muss für mein Kind sorgen.“ Am Abend sprach der Linzer Bürgermeister Kalr Luger (SPÖ) zudem ein Betretungsverbot aus. Ob der Ansturm auf das Lokal am Dienstag dennoch erfolgt, wird sich zeigen.

"Wenn ich nicht in Haft 
bin, sperre ich wieder auf"

oe24.TV: Warum haben Sie aufgesperrt?

Alexandra Pervulesko: Ich bin keine Wut-Wirtin, ich bin eine Wut-Mutter. Die Regierung nimmt mir das Recht, für mein Kind zu sorgen. Ich muss Geld verdienen, weil ich sonst nicht überleben kann.

oe24.TV: Wie erlebten Sie den Polizeieinsatz?

Pervulesko: Ich habe damit gerechnet, das ist ihr Job. Die Polizei war sehr nett. Es gab keine Gewalt, alles ging sehr korrekt ab.

oe24.TV: Und wie geht es jetzt weiter?

Pervulesko: Ich habe keine Ahnung, ob ich Strafe zahlen muss. Aber es war eine persönliche und private Entscheidung gegen die Hungersnot. Wenn ich nicht verhaftet werde, sperre ich wieder auf. Ich muss für mein Kind sorgen, ich habe keine Wahl.

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