Linz könnte eine zonenbasierte, gebührenpflichtige Dauerparkregelung bekommen, wie es in anderen Städten längst etabliert ist.
Linz. "Einen Parkplatz, bitte!" Und warum Bestellungen ans Universum manchmal doch nicht funktionieren. Es könnte daran liegen, dass der Parkdruck in Linz enorm ist. Die Stadt Linz arbeitet daher jtzt unter der Leitung von Mobilitätsreferent Vzbg. Martin Hajart (ÖVP) an einer umfassenden Neuausrichtung der Parkraumpolitik. Der „Masterplan Parken“ soll Ordnung und Transparenz in ein Thema bringen, das in vielen Stadtteilen heiß diskutiert wird.
„Der öffentliche Raum ist endlich – und mit unterschiedlichsten Erwartungen überfrachtet“, so Hajart. „Anrainer:innen brauchen verlässliche Parkmöglichkeiten, die Wirtschaft ist auf Erreichbarkeit angewiesen, gleichzeitig erfordert die Klimakrise mehr Grünraum und zudem werden verkehrsberuhigte Zonen mit höherer Aufenthaltsqualität gewünscht. Diese konkurrierenden Anforderungen lassen sich nicht gegeneinander ausspielen – wir müssen sie strukturiert verhandeln und in ein faires System überführen.“
Parkraum analysieren, Zielkonflikte sichtbar machen
Ziel ist eine bessere Analyse des vorhandenen Parkraums bzw. bestehenden Parkdrucks. Daraus entstehen Modelle für Bewohnerparkzonen, möglich auch vorrangig in den Abend- und Nachtstunden, um Zielkonflikte mit dem Wirtschaftsverkehr zu reduzieren.
Parallel prüft das Land Oberösterreich aktuell die rechtliche und technische Machbarkeit von „Grünen Zonen“ – also zonenbasierten, gebührenpflichtigen Dauerparkregelungen, wie sie in anderen Städten längst etabliert sind.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Planung eines digitalen Parkleitsystems für Innenstadtgaragen, das heuer ausgeschrieben werden soll. Dieses soll helfen, bestehenden Parkraum effizienter zu nutzen und den Suchverkehr zu reduzieren.
Mehr Raum durch Sammelgaragen und Park&Ride-Konzepte
Darüber hinaus betont Hajart die Notwendigkeit, auch zusätzliche Stellplatzkapazitäten zu schaffen – etwa durch leistbare Sammelgaragen in innerstädtischen Bereichen sowie im Rahmen von Park&Ride-Lösungen an den Stadteinfahrten. Gerade hier werde auch vermehrt mit dem Land OÖ zusammengearbeitet, um Übergabepunkte für Pendler attraktiver und leistungsfähiger zu machen.
„Die Verkehrsrealität endet nicht an der Stadtgrenze. Wenn wir den Druck aus den Wohnvierteln nehmen wollen, müssen Parkmöglichkeiten am Stadtrand geschaffen werden. Der frühe Umstieg auf den öffentlichen Verkehr soll erleichtert werden“, so Hajart.

Sonderverkehrsausschuss Anfang Mai
Um diese Fragen politisch geordnet zu behandeln, wird Anfang Mai ein Sonderverkehrsausschuss einberufen. Dieser soll dazu dienen, eine gemeinsame Zielvorstellung zur Nutzung des öffentlichen Raums zu erarbeiten, Entscheidungsgrundlagen transparent zu machen und einen breiten Konsens über Kriterien und Prioritäten herzustellen.„Der Verkehrsausschuss ist das richtige politische Gremium, um diese komplexen Fragen gemeinsam zu verhandeln – sachlich, strukturiert und mit dem Anspruch, zu tragfähigen Lösungen zu kommen“, betont Hajart.