Aufregung in Braunau:

Mieter für Hitler-Haus fieberhaft gesucht

14.10.2014

Hitlers Geburtshaus steht immer noch leer. Das Innenministerium sucht Nachmieter.

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Es ist ein heikles Thema und eigentlich möchte es niemand so recht anfassen: Seit 1972 ist das Innenministerium Hauptmieter von Adolf Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn (OÖ). Um „die Verantwortung wahrzunehmen, die die Republik bei historisch belasteten Gebäuden habe“ – wie es offiziell heißt.

Nun hat das Innenministerium aber ganz offensichtlich genug von der Verantwortung und würde sie gerne an ein anderes Ressort abgeben. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sucht deshalb seit Kurzem fieberhaft nach einem Nachmieter im Kreis der anderen Ministerien.

Schulen und Verwaltung ja, Wohnungen nein
Das Problem: Die rund 800 m2, die das Ministerium derzeit 4.800 Euro im Monat kosten, stehen seit geraumer Zeit leer. Bis zum Jahr 2011 befand sich darin eine Wohnwerkstätte der Behinderteninstitution Lebenshilfe. Die musste weichen, weil Besitzerin Gerlinde Pommer bauliche Änderungen ablehnt.

Aus demselben Grund platzte jüngst auch das jüngste Konzept. Laut Plan hätten eigentlich bald die örtliche Volkshochschule und die Volkshilfe einziehen sollen.

Flüchtlinge können keine untergebracht werden
Auch der Vorschlag, vorübergehend Flüchtlinge in dem Haus unterzubringen, dürfte nicht fruchten. Denn der Mietvertrag, den Pommer mit Ministerium und Gemeinde hat, schließt eine Wohnnutzung des Hauses dezidiert auch.

Auch als Museum darf es nicht fungieren – lediglich als soziale Einrichtung. Nachdem die Besitzerin die diversesten Kaufangebote abgelehnt haben soll, ist das Innenministerium mit seinem Latein jetzt vorläufig am Ende angekommen und möchte die Verantwortung für das Hitler-Haus abgegeben.
Frei nach dem Motto: Freiwillige vor.

(fis)

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