Ein Familienstreit in Obernberg am Inn ist offenbar völlig eskaliert. Der mehrfach vorbestrafte Sohn griff zum Küchenmesser und stach zu.
Die furchtbare Tat ereignete sich um 3 Uhr morgens in einer Einfamilienhaussiedlung in Obernberg am Inn, Bezirk Ried. Warum Christoph, der 22-jährige Sohn, überhaupt in dem Haus seiner Eltern Heidi und Norbert K. war, ist noch unklar. Denn eigentlich hatte er schon seit Anfang Jänner ein Betretungsverbot für das Elternhaus. Auch da war ein Streit ausgeartet, der 59-jährige Vater wurde im Zuge dessen leicht verletzt und erstattete Anzeige gegen seinen Spross.
In der Nacht auf Freitag folgte der traurige Höhepunkt des Vater-Sohn-Zerwürfnisses. Im Erdgeschoß des hübschen Einfamilienhauses griff der Lehrling zu einem Messer und stach mindestens sieben Mal auf Rücken und Oberkörper seines Vaters ein.
Blutüberströmt bei Nachbarn Hilfe gesucht
Der 59-Jährige schleppte sich danach schwer verletzt und blutüberströmt zu Nachbarn, erzählte ihnen noch, dass der Sohn ein Gewehr bei sich habe. Diese setzten sofort einen Notruf ab. Rettungskräfte brachten das Opfer ins Spital, wo es kurze Zeit später an seinen inneren Blutungen verstarb.
Aufgrund des Gewehres, welches der Sohn bei sich hatte und mit dem er im Zuge des Streites auch zwei Schüsse abgegeben haben soll, wurde die Cobra eingeschaltet. Der Tatverdächtige konnte widerstandslos festgenommen werden und befindet sich seither in Polizeigewahrsam. Er dürfte bei der Verhaftung unter Drogen gestanden haben und war, genau wie seine am Boden zerstörte Mutter, vorerst nicht vernehmungsfähig.
Seit dem 14. Lebensjahr straffällig
Der erst 22-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt. Laut dem zuständigen Staatsanwalt Alois Ebner geriet der junge Mann schon mit 14 Jahren auf die schiefe Bahn. Fünf Mal ist er bereits vorbestraft. Die Delikte reichen bis hin zu schwerem Raub, zwei Mal saß er als Jugendlicher schon im Gefängnis. Das letzte Mal 2022.
Das Motiv der brutalen Tat ist bisher nicht eindeutig, da die Familie noch nicht vernommen werden konnte. Norbert K. soll allerdings den Lebenswandel des 22-Jährigen kritisiert haben, sein Sohn Christoph wiederum verabscheute die Alkoholsucht seines Vaters.
