Linzer Überraschung
Müllmann fand 38.000 Euro
14.01.2010
Das Geld lag fein säuberlich gebündelt zwischen den Abfallsäcken. Eine ältere Dame dürfte es irrtümlich beim Entrümpeln mitentsorgt haben.
„Ich kann es immer noch nicht glauben“, sagt Matthias Winter (30) kopfschüttelnd. „Wir standen mitten im Geld.“ Zusammen mit einem Kollegen machte der Linzer Müllmann einen sensationellen Fund. Zwischen mehr als fünf Tonnen Abfall entdeckte er zahllose Geldscheine – insgesamt 38.000 Euro – und ohne zu zögern meldete er den Fund der Polizei.
Ganzer Plastiksack voller Geldbündel
Es war Montag kurz vor
Feierabend, als Matthias Winter mit der letzten Fuhre in der
Entsorgungsanlage eintraf. Der Linzer öffnete die Klappe seines Müllautos,
ein Kollege fing an, mit dem Radlader den Müll abzuladen. „Plötzlich sah ich
auf dem Boden etwas Grünes liegen, es entpuppte sich als Hundert
Euro-Schein“, erzählt der Linzer. „Dann war da noch einer und noch einer.“
Winter stoppte seinen Kollegen. Zusammen fingen sie an, im Müllberg – und im Geld zu wühlen. „Es kamen immer mehr Scheine zum Vorschein.“ Als sie dann auf einen Sack mit Geldbündeln stießen, riefen sie die Polizei. „Die Beamten haben nur gestaunt, sich dann Handschuhe übergezogen und mitgeholfen.“ Nach fünf Stunden Suche standen Winter, sein Kollege und die zwei Beamten sprachlos vor 38.000 Euro. „Wir haben es nicht glauben können, haben Fotos mit den Handys gemacht, auch die Polizisten haben fleißig geknipst.“
Die Beamten machten sich prompt daran, den Besitzer des Vermögens auszuforschen: „Wir haben bei den Scheinen Dokumente mit immer demselben Namen gefunden.“ Und der gehört zu einer der 76 Adressen, die Winter mit dem Müllauto kurz zuvor in Linz-Urfahr angesteuert hatte.
Beim Entrümpeln aus Versehen mitentsorgt
„Es handelt sich
wahrscheinlich um eine ältere Dame, die das Geld irrtümlich beim Entrümpeln
entsorgt hat“, so Alexander Niederwimmer von der Polizei Linz.
Matthias Winter hat unterdessen den Dienst wieder angetreten. Für ihn war seine ehrliche Reaktion selbstverständlich. Ein Finderlohn lässt ihn kalt. „Darum geht es mir nicht. Aber ich würde gerne das Gesicht des Besitzers des Geldes sehen, wenn er von seinem Glück erfährt.“