Das Hochwasser hat OÖ fest im Griff und fordert seine Opfer: Bei einem Murenabgang wurde gestern ein pensionierter Feuerwehrmann schwer verletzt.
„Die Wassermassen hatten Johann umgerissen, ihn zwischen Traktor und Baumstamm eingeklemmt“, schilderte ein Feuerwehrmann die dramatischen Minuten nach dem Murenabgang in der Gemeinde Molln (Bez. Kirchdorf). Der Rentner ist nicht das einzige Opfer, das die Mure Sonntagvormittag fordert: Auch ein Nachbar entkam der Naturgewalt nicht – er konnte sich aber selbst befreien.
Dauerregen
Schon seit den frühen Morgenstunden gab es laut
Polizei immer wieder heftige Schauer, die Wassermassen schossen regelrecht
durch den Ortsteil Frauenstein. Als der Regen nachließ, begannen die
Anrainer mit den Aufräumarbeiten. So auch Johann W. (66): Doch als der
pensionierte Feuerwehrmann angeschwemmte Wurzelstöcke aus seinem Garten
beseitigen will, bricht der nächste Guss über die Ortschaft herein. Ein
Strom aus Schlamm und Geröll schiebt sich durch das gebirgige Tal, erreicht
die Siedlung. Johann W. kann sich nicht mehr in Sicherheit bringen, die
Wassermassen reißen ihn mit, bis ein Traktor die Kraft der Mure schließlich
stoppt.
Von Kollegen gerettet
Nachbarn sind sofort zur Stelle,
versuchen, Johann W. zu helfen. Erst der Feuerwehr gelingt es, den Rentner
aus seiner Lage zu befreien. Vom Hubschrauber wurde der Verletzte ins
Krankenhaus nach Kirchdorf geflogen. Der Bezirk war gestern Hotspot der
Flut: 29 Mal rückten die Feuerwehren aus.