Mutige Verkäuferin jagte Messer-Mann

Nachgedacht hat sie in diesem Moment nicht, gibt Daniela Jungreitmeyr (32) zu. Dafür hat die Billa-Verkäuferin aus Linz mutig gehandelt. Vor ihren Augen hatte am Mittwoch ein maskierter Mann der Ferialpraktikantin (22) an der Kassa der Filiale im Linzer Stadtteil Neue Heimat ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge an den Hals gesetzt und sich die Kassenlade geschnappt.

Als er flüchtete, rannte die 32-Jährige hinterher. „Ich hab geschrien: Bleib stehen! Gib die Kasse her!“, erzählt Daniela Jungreitmeyr im ÖSTERREICH-Gespräch. Der bislang unbekannte Räuber versuchte im Sprint die Lade mit seinem Messer zu öffnen.

Räuber hing Polizisten ab und verschwand spurlos
„Rund 800 Meter bin ich ihm hinterher in die Schrebergartensiedlung“, so die 32-Jährige. Einer zufällig vorbeikommenden Polizeistreife schrie sie zu: „Haltet ihn! Das ist der Räuber!“ Als ihn nun auch die Polizisten verfolgten, warf der Täter die Kassenlade samt Geld weg, sprintete los und konnte die Beamten tatsächlich abhängen.

Mit Hubschrauber und Diensthunden wurde nach dem Messer-Mann gefahndet, jedoch ohne Erfolg – obwohl er sich ganz in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben könnte. Am Donnerstagmittag meldete ein Schrebergärtner, dass jemand in seiner Hütte unerlaubt übernachtet habe. Doch die Polizei hat keine konkrete Spur.

Ferialpraktikantin (22) wurde zu Raubopfer
Der Schock bei den Verkäuferinnen sitzt tief – vor allem, weil es hier laut ihren Angaben immer wieder zu tätlichen Übergriffen gegen die Frauen kommt. Daniela Jungreitmeyr arbeitet erst seit vergangenem Herbst in der Billa-Filiale: „Ich hab gar nicht g’scheit schlafen können und von der Verfolgungsjagd geträumt.“ Noch schlechter geht es der 22-jährigen Ferialpraktikantin: Sie hätte heute ihren letzten Tag gehabt. Doch nach dem Überfall brach sie vorzeitig ab.