Nach zwei Trennungen lief Andreas H. Amok. Die gute Nachricht: Das Opfer überlebt.
Eine endlose Nacht lang musste der zehnjährige Julian um seine Mutter zittern und beten. Die Angestellte des Landeskrankenhauses Vöcklabruck – normalerweise dort für Materialbeschaffung und Einkauf zuständig – wurde hier als Intensivpatientin zweimal am Nachmittag und am Abend notoperiert. Die 29-Jährige hatte unzählige Einstiche und Schnitte im Oberkörper, die ihr von Andreas H. (ihrem verflossenen Lebensgefährten) zugefügt worden waren.
Erst Dienstagvormittag konnte der ärztliche Direktor des Krankenhauses, Primarius Peter Panholzer, die gute Nachricht überbringen: „Es schaut sehr gut aus. Wir haben das Opfer bereits aus dem künstlichen Tiefschlaf holen können.“
„Ich will nicht sterben. Bitte, ich habe ein Kind!“
Wie ÖSTERREICH berichtete
, war Kerstin S. Montagmittag aus dem Wohnhaus in der Dr.-Anton-Lumpi-Gasse getaumelt. Aus unzähligen Wunden blutend brach die Co-Fußballtrainerin des Sportklubs Vöcklabruck (wo ihr Sohn als wieselflinker Nachwuchsstürmer spielt) zusammen und flehte die Ersthelfer an, die vor Ort eintrafen: „Ich will nicht sterben. Bitte, ich habe ein Kind.“ Die Gebete wurden erhört. Ihr Sohn konnte sie gestern schon im Krankenhaus besuchen.
Selbstmord in Badehose vor Augen von Polizisten
Das Motiv, warum Kerstin von ihrem letzten Freund mit dem Messer attackiert worden war, ist mittlerweile klar. Der Hobbysportler hatte zwei Trennungen hintereinander nicht verkraftet. Zuerst hatte sich seine Frau Sylvia (mit der Andreas H. zwei Kinder im Teenager-Alter hat) von Andreas H. scheiden lassen.
Trost fand der 44-Jährige bei der feschen Beamtin Kerstin S., die allerdings heuer im Jänner ebenfalls von der Beziehung mit dem Vertreter für Gesundheitsprodukte genug hatte. Als der Verflossene erfuhr, dass Kerstin jetzt – ein halbes Jahr später – einen Neuen hatte, drehte der Geschasste durch. Nach dem Mordanschlag flüchtete Andreas H. mit dem Auto zur A 1 und sprang vor den Augen der Polizisten und nur mit einer Badehose bekleidet in den Tod.
(kor, bom)