Wegen Rede bei "Gedenkfeier"
Nach Messer-Mord: Anwältin klagt Identitären-Chef
21.10.2019
Leopoldschlag. Nach dem Messer-Mord mit zwei Toten in der Flüchtlingsunterkunft Wullowitz, in Oberösterreich, riefen die Identitären auf Facebook zu einer Gedenkfeier in Leopoldschlag (Bezirk Freistadt) auf. Auf der mäßig besuchten Veranstaltung hielt der Chef der rechtsextremen Gruppierung eine Rede, die jetzt ein juristisches Nachspiel haben könnte.
Der Identitären-Chef Sellner bezeichnete den Verdächtigen Jamal Ali A. in seiner 12-minütigen Rede als "Mörder" und stellte die Ansprache auf Youtube. Nachdem sich Top-Anwältin Astrid Wagner das Video angesehen hat, kündigt sie nun rechtliche Schritte an. Sollte sich nämlich herausstellen, dass der Beschuldigte zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig war, ist er auch nicht schuldfähig und kann nur in eine Anstalt eingewiesen werden, beschreibt Wagner den Fall. Sie werde eine Medienrechtsklage wegen Verletzung der Unschuldsvermutung einbringen und prüfe auch die strafrechtliche Komponente, da hier auch eine große Verleumdung vorliegen kann, so die Top-Anwältin.
40 Personen bei Kundgebung
Die Polizei bezeichnete rund 30-minütige Kundgebung von "40 Personen" als "unspektakulär". Identitären-Chef Martin Sellner hielt eine kurze Ansprache.