Handel mit Nazidevotionalien
Nach NS-Vorwürfen: Stadt entlässt Mitarbeiter
19.04.2019Aber keine Auflösung der städtischen Ordnungswache.
Wels. Nach dem Bekanntwerden von Vorwürfen gegen einen Mitarbeiter der städtischen Ordnungswache, er habe in seiner Freizeit mit Nazidevotionalien auf einem Flohmarkt gehandelt, ist dieser entlassen worden. Das teilte die Stadt in einer Presseaussendung am Freitag mit. Die Auflösung der Ordnungswache lehnt Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ) als Sicherheitsreferent jedoch ab.
Die Vorwürfe gegen den Mitarbeiter, der auch für die freiheitliche Gewerkschaft AUF kandidiert haben soll, waren am Donnerstag bekannt geworden. Die Stadt leitete danach eine Prüfung ein. Dabei habe der Beschuldigte den Vorfall in einem persönlichen Gespräch mit den Vorgesetzten zugegeben. Danach habe die Stadt Wels umgehend die Entlassung ausgesprochen. Das Dienstverhältnis mit einer weiteren Mitarbeiterin der Ordnungswache, die in einem anonymen Schreiben an die Stadt Wels ebenfalls mit Vorwürfen konfrontiert wurde, werde aufgelöst, hieß es in der Presseaussendung. "Extremismus hat in Wels keinen Platz - schon gar nicht bei den städtischen Mitarbeitern", versicherte Kroiß.
Kritik an der Ordnungswache
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe war erneut Kritik an der Ordnungswache laut geworden. Die Grüne Gemeinderätin Stefanie Rumersdorfer wies darauf hin, dass nunmehr schon der dritte Mitarbeiter der Stadtwache in einen Rechtsextremismus-Zusammenhang geraten sei und forderte die Auflösung dieses Organs. Das wies Kroiß zurück: "Die Rückmeldungen der Bevölkerung zeigen uns, dass die vor zehn Jahren eingeführte Ordnungswache einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit, Ordnung, Ruhe und Sauberkeit leistet."