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Roland D.

Nach Obduktion: Todeszeitpunkt von Amok-Jäger bleibt unklar

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Es herrscht weiter Unklarheit. 

Der Todeszeitpunkt des Jägers, der am Montag der Vorwoche im Mühlviertel zwei Menschen erschossen haben soll, bleibt auch weiterhin offen. Die Obduktion habe dazu kein Ergebnis gebracht, teilte die Staatsanwaltschaft Linz der APA Montagnachmittag mit. Eine Bestätigung lieferte die Untersuchung nur im Hinblick auf die Todesumstände. Demnach habe der Verdächtige Suizid begangen. 

Hat sich selbst gerichtet

Angaben zum Todeszeitpunkt waren mit Spannung erwartet worden, weil die Frage offen war, ob der fast eine Woche lang Gesuchte sich nach den Taten noch im Gebiet aufgehalten und versteckt hat. Sein Wagen wurde erst fünf Tage später gefunden - an einer Stelle, die zuvor bereits von der Polizei abgesucht worden war. Ob noch weitere Untersuchungen und Ermittlungen angeordnet werden, sei offen. Das obliege dem zuständigen Sachbearbeiter, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, Ulrike Breiteneder. Es gebe bisher keine Anhaltspunkte für Fluchthelfer, betonte sie.

Motiv noch unklar

Innerhalb von eineinhalb Stunden soll der Mann am Montag der Vorwoche in Fraunschlag (Gemeinde Altenfelden) einen Bürgermeister aus der Region und im benachbarten Arnreit einen ehemaligen Jagdleiter mit gezielten Kopfschüssen getötet haben. Hintergrund dürften jagdliche Streitigkeiten gewesen sein. Der bewaffnete Mann flüchtete mit seinem Auto, dann war er mehrere Tage lang verschollen. Rund 50 Leute, die zuvor Probleme mit dem offensichtlichen Schützen gehabt hatten, bekamen Personenschutz. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften suchte tagelang in der Umgebung der Tatorte und den Jagdrevieren des Verdächtigen nach ihm, aber auch in anderen Teilen Österreichs kam es immer wieder zu größeren Einsätzen, weil jemand glaubte, den Flüchtigen gesehen zu haben. Rund 450 Hinweise aus der Bevölkerung gingen im Lauf der Fahndung ein und wurden abgearbeitet.

Die Suche nach dem Amok-Jäger

Donnerstagabend ging dann schließlich jener Hinweis ein, der die lang ersehnte heiße Spur brachte: Jemand hatte ein Auto in den Wald fahren gehört und Freitagfrüh wurde das leere Täterfahrzeug gefunden. Es stand neben einer Forststraße unweit des ersten Tatorts in einem Bereich, der bereits Tage zuvor von der Polizei abgesucht worden war. Auch eine Langwaffe wurde gefunden. Daraufhin startete neuerlich eine riesige Suchaktion mit Spezialkräften. Man vermutete den verdächtigen Jäger in unmittelbarer Nähe und es gab die Befürchtung, dass er von seinen verbliebenen Schusswaffen Gebrauch machen könnte. Tags darauf entdeckten Beamte der Schnellen Interventionsgruppe Oberösterreich (SIG) die Leiche des 56-Jährigen. Er hatte augenscheinlich Suizid begangen, was die Obduktion auch bestätigte.

Das Verfahren gegen den Beschuldigten werde wegen dessen Ablebens eingestellt, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen gingen aber weiter. Die Polizei werde alle Spuren auswerten, etwa jene aus dem Auto des Toten. Dieses könne laut Breiteneder auch schon länger am Fundort gestanden sein. Die Polizei geht allerdings davon aus, dass das Fahrzeug am späten Donnerstagabend, bevor es dann am Freitag entdeckt wurde, dort hingebracht worden sei. 

Wie gelang ihm die Flucht

So ist nach wie vor unklar, wo sich der mutmaßliche Mörder von Bürgermeister Franz Hofer und des Jagdleiters Josef H. fast fünf Tage von den Bluttaten am Montag bis Donnerstagnacht auf Freitag aufgehalten hatte. Gab es vielleicht sogar Fluchthelfer? Der 56-Jährige soll durchaus eine gewinnende Seite gehabt und viele Freundschaften gehabt haben und nach der Scheidung ein richtiger Frauenheld gewesen sein - mit vielen, ständig wechselnden Liebschaften. Hat ihm eine davon geholfen? 

(S E R V I C E - Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at)

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