Täter geschnappt
Nach Zerstörung von Euthanasie-Mahnmal
01.06.2009
Bei dem Jugendlichen-Vandalenakt spielte Alkohol eine Hauptrolle.
Die Zerstörung eines Euthanasie-Mahnmales in Vöcklamarkt (Bezirk Vöcklabruck) im Hausruckviertel ist geklärt. Die Polizei hat drei Jugendliche im Alter von 17 Jahren ausgeforscht, die den Vandalenakt in der Nacht zum 23. Mai verübt haben sollen. Sie hätten die Bedeutung der Steintafel nicht gekannt, berichtete Oberösterreichs Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Zu der vermeintlichen antisemitischen Schmiererei im selben Ort sei es aus verschmähter Liebe gekommen.
5 Jugendliche
In der Nacht der Zerstörung der Tafel mit den
eingravierten Namen von drei Vöcklamarktern, die unter den Nazis in der
Euthanasie-Anstalt Schloss Hartheim getötet worden waren, kam es zu weiteren
Vandalenakten: Parkbänke, Plakatständer und andere Dinge wurden umgeworfen.
Durch Befragungen am nächsten Tag stellte sich heraus, dass insgesamt fünf
Jugendliche, die auf dem Nachhauseweg waren, dafür verantwortlich gewesen
sein könnten.
Alkohol als Ursache
Die weiteren Ermittlungen hätten sich extrem
schwierig gestaltet, so Lißl. Die Teenager hatten Angst, ihnen würden die
selben Vorwürfe wie den Tatverdächtigen von Ebensee gemacht, wo es vor
kurzem zu einer Neonazi-Störaktion gekommen war. In Vöcklamarkt sei aber
Alkohol die Ursache für die Zerstörungswut gewesen, erklärte der
Sicherheitsdirektor.
Schmieraktion
Auch nach der Schmieraktion auf einem Skaterplatz
konnte die Polizei drei Verdächtige im Alter von 13 Jahren ausforschen. Aus
Ärger über ein gleichaltriges Mädchen hätten sie zunächst das Wort "Scheiß"
und seinen Namen auf die Halfpipe gesprayt, berichtete Lißl. Damit ihnen
niemand auf die Schliche kommt, sei das Wort später auf "Juden" geändert
worden. Auch in diesem Fall sei kein rechtsextremer Hintergrund festgestellt
worden.