Unfassbare Eifersuchtstat in Linz: Nach einer Verfolgungsjagd metzelte der Türke Ethern C. (31) seinen vermeintlichen Nebenbuhler Halil (34) nieder.
Hätte Halil K. (34) gewusst, wie krankhaft eifersüchtig Sirins Ehemann ist – er hätte die hübsche 25-Jährige wahrscheinlich nicht einmal angeschaut. So aber saß seine Familie am Donnerstag erschüttert in der Linzer Wohnung. „Wir stehen alle unter Schock. Wir verstehen die Welt nicht mehr“, ist das Einzige, was sie sagen können.
Das Traurige ist, dass noch nicht einmal sicher ist, ob der Mann aus Mauthausen tatsächlich ein Verhältnis mit Sirin C. hatte. Fest steht jedoch, dass er wegen ihr sterben musste. Denn offenbar war für Ehemann Ethern C. schon der Verdacht der Untreue Grund genug, eine tödliche Hetzjagd zu starten.
Messer in der Hand
Doch der Reihe nach: Mittwochabend, gegen 21
Uhr in der Waldeggstraße in Linz: Wie berichtet, rammte ein dunkler Opel den
schwarzen Audi Halils mit voller Wucht. Sekunden später sprang der
31-jährige Ethern C. – türkischer Staatsbürger, wohnhaft in Linz – aus
seinem Wagen und zerrte den vermeintlichen Nebenbuhler und Landsmann aus
seinem Unfallwrack. In der Hand hatte Ethern C. ein Messer.
Halil K. flüchtete, er rannte um sein Leben. Doch sein Verfolger holte ihn ein. Und stach zu. Wieder und wieder. 25 mal, ergab die Obduktion am Donnerstag.
Herzstich
„Das Opfer brach auf einer Verkehrsinsel leblos
zusammen“, berichtet Sicherheitsdirektor Alois Lißl. „Die Rettungskräfte
konnten ihn noch einmal reanimieren, doch im Spital erlag er schließlich
seinen Verletzungen.“ Ethern C. hatte das Herz des 34-Jährigen getroffen.
Wie sich herausstellte, war der Mord an der „Waldegg-Kreuzung“ das blutige Finale einer Hetzjagd quer durchs Linzer Bahnhofsviertel. Denn wie die Polizei berichtet, verfolgte der gelernte Koch – den eine Nachbarin als „ruhig und sehr zuvorkommend“ beschreibt – den Audi des vermeintlichen Nebenbuhlers, seit er ihn zufällig in der Nähe des Volksgartens entdeckt hatte.
Geständnis
Im Verhör gestand der mutmaßliche Täter – für den
die Unschuldsvermutung gilt – alles. „Er war sehr ruhig, er hat frei von der
Leber weg über die Tat gesprochen, wusste noch alle Details“, sagt ein
Mordermittler gegenüber ÖSTERREICH. Nach Ethern C.s Schilderungen wollte er
Halil zur Rede stellen, ihn fragen, ob er wirklich ein Verhältnis mit seiner
Frau habe. Es war nicht das erste Mal: Bereits vor einigen Wochen hatten die
Männer eine Aussprache gehabt. Damals sagte Halil: „Mein Verhältnis zu Sirin
ist wie zu einer Schwester.“ Offenbar war es der falsche Satz.