Fliesenleger Mursel Avdyli und seine Kinder (11 und 9) sollen Österreich verlassen.
Wie im Fall Arigona Zogaj, der Österreich jahrelang bewegte, kommt auch diesmal der Abschiebebescheid von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. Arigona Zogaj, ihre Mutter Nurie und ihre beiden Geschwister Albin und Albona dürfen in Österreich bleiben.
Nun soll aber die Kosovo-Familie Avdyli aus Attnang-Puchheim abgeschoben werden. Schon in sechs Tagen muss die Familie ihre neue Heimat verlassen und zurück in den Kosovo. Die Flugtickets nach Pristina liegen schon bereit.
Nur mit Kauf der Tickets konnte im November 2011, als die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck den finalen Bescheid schickte, eine mehrmonatige „Gnadenfrist“ erwirkt werden.
Vor allem Vater Mursel Avdyli hat Angst: Nach dem Kosovo-Krieg wurden dreimal Anschläge auf das Auto des Ex-Soldaten verübt. Deswegen flüchtete er 2005 mit seiner Familie nach Österreich. Hier erhielt der gelernte Fliesenleger allerdings nie eine Arbeitserlaubnis. Zwei fixe Jobzusagen hat er dennoch in der Tasche.
Die Kinder des Fliesenlegers, Qendresa (9) und Avdyl (11), besuchen in Attnang die Schule, sind gut im Unterricht, sprechen perfekt Deutsch. Mutter Aferdita ist mit den Nerven am Ende. Schließlich rückt der Abschiebetermin immer näher: Am 11. Februar soll die Familie raus.
Eltern der Mitschüler haben bereits Unterschriften gesammelt. Das Mauthausenkomitee Vöcklabruck veranstaltet heute, Montag, um 18 Uhr eine Solidaritäts-Kundgebung für die Familie in Attnang. Einer der Hauptunterstützer der Familie ist Frederik Schmidsberger: „Die Familie ist bestens integriert, alle sprechen sehr gut Deutsch, der Vater hätte Arbeit – was will man denn mehr?“ Jessica Hirthe