Neun weitere Fälle von Blauzungenkrankheit sind im Bezirk Schärding in Oberösterreich festgestellt worden.
Insgesamt gibt es damit bisher elf bekannte Fälle in sechs österreichischen Betrieben: Der erste war Anfang November aus dem selben Bezirk gemeldet worden, Mitte Dezember wurde die Krankheit bei einem Rind in Vorarlberg diagnostiziert.
"Sekundärausbrüche"
Keines der Innviertler
Tiere habe bisher klinische Symptome einer Erkrankung gezeigt, berichtete
das Ministerium. Da die positiven Ergebnisse in der direkten Umgebung des
Ausbruchsbetriebes liegen würden, seien diese Fälle als Sekundärausbrüche zu
bewerten. Man erwarte weitere Fälle in den kommenden Tagen. Das Screening im
Bezirk Schärding sei noch nicht abgeschlossen, vorläufige Zwischenergebnisse
würden bereits darauf hindeuten. Im Umkreis von rund fünf Kilometern um den
Ausbruchsbetrieb seien von allen Schafen und Ziegen Blutproben genommen und
auf das Virus untersucht worden. Diese Untersuchungen hätten alle ein
negatives Ergebnis gebracht, so das Ministerium.
Schutzimpfung soll Ausbreitung verhindern
Mit Durchführung der
Schutzimpfung in Oberösterreich seit Mitte November und seit Montag in ganz
Österreich für alle Rinder, Schafe und Ziegen soll eine weitere Ausbreitung
unterbunden werden. Da die Aktion im Winter und damit in einer insektenlosen
Zeit durchgeführt werde, sollte eine starke Ausbreitung der Krankheit mit
hohen Tierverlusten im nächsten Sommer weitgehend verhindert werden können,
erklärte das Gesundheitsministerium.
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung und wird durch das Bluetongue-(BT-)Virus verursacht, das von Stechmücken übertragen wird. Erkranken können Rinder, Schafe, Ziegen und wildlebende Wiederkäuer. Bei Schafen muss mit hohen Erkrankungs-und Todesraten gerechnet werden. Bei Rindern verläuft die Krankheit im Normalfall milder. Das BT-Virus stellt für den Menschen nach bisherigen Erkenntnissen keine Gefahr dar.