Hintergrund
Nicht der erste Unfall in der Chemie Linz
21.12.2006
Die tödliche Explosion am Donnerstag in der Früh am Areal der Chemie Linz ist nicht der erste Unfall auf dem Gelände.
1998 war ein Kesselwaggon in die Luft geflogen, kurz davor hatte in dem selben Jahr ein Ammoniakaustritt für Aufregung gesorgt. Im August 2001 geriet ein Katalysator in Brand.
Am 9. August 1998 kurz nach 18.00 Uhr explodierte auf dem Gelände der DSM Chemie Linz ein Kesselwaggon. Teile des Transporters wurden hunderte Meter durch die Luft geschleudert. Verletzt wurde niemand. Die Einsatzkräfte versicherten, dass die ausgetretene Chemikalie Zyanamid keine Gefahr für die Umwelt darstellte.
Kurz davor, am 19. April 1998, sorgte ein Leck in einer Ammoniakleitung sowohl für Aufregung als auch für eine enorme Geruchsbelästigung der Anrainer. Auch hier soll es zu keiner Umweltgefahr gekommen sein.
Der jüngste Zwischenfall passierte am 30. August 2001: Die Feuerwehr Linz musste ausrücken, um einen Brand im vierten Stock eines Gebäudes auf dem Areal zu löschen. Ein Katalysator, in dem Zwischenprodukte für die Pharmaindustrie hergestellt wurden, hatte zu brennen begonnen.
Das Feuer war vom Betriebspersonal bereits in der Erstphase mit Pulver gelöscht worden. Als Vorsichtsmaßnahme wurde von der Feuerwehr aber noch ein Abschnitt von rund 300 Quadratmetern eingeschäumt. Der etwa 15 Kilogramm schwere Katalysator wurde zudem ausgebaut, in einem 200 Liter Fass zwischengelagert und laufend gekühlt. Auch hier gab es dem Vernehmen nach keine Umweltgefahr.