Zwei junge Frauen wollten sterben: Die eine ertränkte ihre Freundin im See.
Die gleichaltrigen Mädchen Barbara und Vanessa aus Grieskirchen kannten sich schon aus der Schule, waren auch später beste Freundinnen. Dunkle Fantasien schweißten sie zusammen, beide waren lebensmüde, wollten sterben.
Vanessa ist tot, Barbara musste sich dafür verantworten. Vor einem Jahr ertränkte die inzwischen 24-Jährige ihre Seelenverwandte in einem Stausee. „Tötung auf Verlangen“, entschied die Justiz und verurteilte die gelernte Bäckerin zu einem Jahr und neun Monaten bedingter Haft.
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Denn Vanessas Mutter, Eveline W., ist sicher: „Meine Tochter wollte nicht sterben. Es war Mord nach einer Verschwörung.“ Nach ihrer Meinung steckt eine Linzerin (50) hinter dem Verbrechen. Sie soll Barbara angestiftet haben, die Freundin zu beseitigen. Angeblich gab es ein Dreiecksverhältnis zwischen den Frauen, doch das ist nicht belegt.
Angler entdeckte das Drama im See
Fakt ist dagegen: Die beiden Freundinnen fuhren in einem dunkelblauen VW-Polo in den Rannasee an der österreichisch-bayerischen Grenze. Barbara drückte Vanessa, die auf dem Beifahrersitz saß, solange unter Wasser, bis sie tot war. Ein Angler entdeckte zufällig das Auto und Barbara, die leblos im Wasser trieb. Sie konnte gerettet werden.
Vor Gericht kam raus: Die jungen Frauen hatten mehrere Selbstmordversuche hinter sich, auch im versenkten Polo fanden sich zwei Abschiedsbriefe. „Es war ein schwerer Fehler, wir haben uns gedanklich komplett verrannt“, sagte die angeklagte Bäckerin im Prozess.
Das Urteil fiel milde aus, die Mutter der Toten will dagegen Rechtsmittel einlegen.