Mysteriöser Mord
Oberösterreicher fanden Tote auf Luxus-Yacht
29.10.2007
Jene zwei Mordopfer, die am vergangenen Freitag auf einer Luxus-Yacht in der Ägäis gefunden worden waren, sind von Urlaubern aus Oberösterreich entdeckt worden.
Im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) schilderte ein 51-jähriger Dachdeckermeister aus Steyr, die grausige Szenerie, die sich ihm auf dem saudi-arabischen Schiff bot.
Männer fanden verlassene Yacht
Die Yacht sei den
Oberösterreichern aufgefallen, weil sie gefährlich nahe an der Felsenküste
vor der Insel Tilos lag. Das Schiff war offenbar leckgeschlagen, von der
Besatzung sei nichts zu sehen gewesen. Deshalb seien zwei Mitglieder der
14-köpfigen Segelpartie aus Steyr auf das fremde Schiff geklettert, um
nachzusehen, was los sei, heißt es in dem Artikel.
Per Funk die Polizei alarmiert
"Ich hatte ein ungutes
Gefühl, als wir zur Yacht kamen", berichtete der
Dachdeckermeister. Im Inneren des Schiffes bestätigte sich die böse
Vorahnung: "Ich erblickte einen Berg von Pölstern, aus dem ein
blutverschmierter Unterarm ragte. Die zweite Leiche wurde erst von der
Polizei entdeckt. Sie lag unter einer Decke beim Steuerrad." Die
Oberösterreicher hielten ein vorbeikommendes griechisches Motorboot an und
alarmierten per Funk die Polizei.
Stundenlange Verhöre
Die saudi-arabische Yacht wurde in den
Hafen von Livadia geschleppt und untersucht. "Der Staatsanwalt von
Rhodos kam und leitete die Untersuchungen. Wir durften die Insel vorläufig
nicht verlassen und wurden stundenlang verhört", erzählte das
Crew-Mitglied. Die Polizei sei aber sehr zuvorkommend gewesen. Am Abend
durfte die Gruppe schließlich weiter nach Kos fahren. "Das war
gerade noch rechtzeitig, um am nächsten Vormittag das Flugzeug in die Heimat
zu erreichen."
Männer wurden erstochen
Bei den Mordopfern handelt es sich
um einen Italiener und einen Philippiner. Die unter der Fahne Saudi Arabiens
fahrende Yacht "GHAREEB" war aus dem türkischen Touristenhafen von
Kusadasi ausgelaufen und sollte die griechische Touristeninsel Rhodos
anlaufen, so das staatliche Fernsehen NET unter Berufung auf die
Küstenwache. Die Männer sind nach Ansicht der Gerichtsmediziner bereits 48
Stunden vor ihrer Entdeckung erstochen worden. Die Behörden suchen einen
Philippiner, der laut Besatzungsbuch auch an Bord der Yacht war. Er ist -
ebenso wie das Beiboot - spurlos verschwunden.