Nachdem ein Amstaff in Naarn eine Joggerin (60) totgebissen hatte, gerät die "Schutzhundeausbildung" österreichweit in Kritik. Ein Passant filmte heimlich die Szenen und spielte das Video Tierschützern zu.
Ein Schäferhund wird "scharf" gemacht, immer wieder peitscht der Trainer Richtung Tier, nur mit Müh und Not kann die Frau am Ende der Leine den aufgestachelten Vierbeiner zurückhalten. Diese Szenen spielten sich am vergangenen Wochenende auf einem Abrichteplatz in Oberösterreich ab. Ein Passant hatte sie aufgenommen und dem Tierschutzhof Pfotenhilfe zugespielt.
Seit der tödlichen Attacke von Amstaff Elmo auf eine 60-jährige Joggerin, gerät die "Schutzhundeausbildung" immer mehr in die Kritik. Tierschutzorganisationen fordern deshalb ein österreichweites Verbot.
"So etwas Furchtbares sollte verboten sein"
Für den Augenzeugen der brutalen Szenen vom Wochenende ist klar: "So etwas Furchtbares sollte verboten sein. Die machen die Hunde ja wahnsinnig." Auch Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler ist überzeugt: "Ich bin schockiert über so viel Brutalität! Eigentlich ist so eine Tierquälerei verboten."
Stadler lassen diese Szenen keine Ruhe: "Wie kann man ein Tier so übel missbrauchen und manipulieren, dass es zu einer lebenden Waffe wird." Ein Hund brauche Liebe, Geborgenheit und Bewegung. Die Organisation wird die Verantwortlichen daher anzeigen, denn auch die auf dem Tierschutzgesetz basierende Hunde-Ausbildungsverordnung schreibe tierschutzkonforme Methoden vor.
Zudem startet die Pfotenhilfe eine Petition, in der eine weitere Konkretisierung der Gesetzeslage gefordert wird, "damit es keine Schlupflöcher mehr gibt, egal wie die Verantwortlichen das abscheuliche Beißtraining mit dem Ziel, lebende Waffen zu produzieren, jetzt und in Zukunft verharmlosend nennen mögen", so Stadler. Die Petition könne schon bald auf www.pfotenhilfe.at unterzeichnet werden.