Mädchen-Mord
Paulina: Ihr süßer Hund trauert um sie
12.07.2011Für immer getrennt: Dalmatiner "Balu" winselt den ganzen Tag um sein Frauchen.
Die Trauer und das Entsetzen um die so grausam ermordete Paulina (14) lähmt ihre ganze Familie. Aber einer leidet jetzt ganz besonders: ihr Hund Balu.
Er ist im Moment vielleicht der traurigste Hund Österreichs. Der junge Dalmatiner "Balu" – mit seinen schwarzen Flecken und den süßen Schlappohren – sitzt fast den ganzen Tag auf dem Fensterbrett im Haus am Köhlerweg in Bad Ischl und winselt vor sich hin. Denn sein Frauchen, die 14-jährige Paulina, ist tot. Sie wurde am Dienstag vor einer Woche von ihrem Stiefvater Klaus K. (48) und dessen Sohn Konstantin (19) brutal in ein Auto gezerrt, ermordet und danach in einer Grube nahe dem Schwarzensee bei St. Wolfgang vergraben – es gilt die Unschuldsvermutung.
"Balu" spürte es schon an jenem Tag, als die Mordgruppe zu Paulinas Mutter Claudia kam. Kein lautes Hundegebell war zu hören, sondern nur leises Winseln.
"Balu" und Paulina, das war ein Dream-Team, sie schienen wie füreinander geschaffen – fast wie Liebe auf den ersten Blick, denn sie hatte den Hund erst seit wenigen Wochen. Oft gingen sie gemeinsam zum Fluss, wo Paulina Kraft tankte und "Balu" stundenlang am Ufer hin und her rannte.
Bei der bewegenden Trauerfeier am Montag für Alina, wie sie genannt werden wollte, sprach sogar Diakon Alois Wiesauer von dieser besonderen Zuneigung: "Alinas größter Wunsch ging kurz vor ihrem schrecklichen Tod in Erfüllung: Sie hat ihren Dalmatiner bekommen. Viel Zeit konnte sie mit Balu leider nicht verbringen, doch sie liebte ihn von Herzen."
Mordanklage fix, das Motiv wird (noch) nicht verraten
Die beiden Verdächtigen (sie haben ein Geständnis zur Tat abgelegt) werden indes von der Staatsanwaltschaft Wels weiter vernommen, das Motiv für die Tat wird aber aus kriminaltaktischen Überlegungen (noch) nicht veröffentlicht. Nur so viel: "Man kann davon ausgehen, dass jetzt Mordanklage erhoben wird", ist sich Staatsanwalt Franz Haas sicher.