Hähne abgegeben

Pfotenhilfe warnt vor Tierexperimenten in Kindergärten

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Es ist faszinierend zu sehen, wie ein Kücken schlüpft - aber laute Hähne will dann keiner behalten. 

Lochen. In den letzten Jahren wurden am Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen (Bez. Braunau) vermehrt Tiere aus unterschiedlichen Experimenten in Kindergärten und anderen Betreuungseinrichtungen abgegeben. Diese waren nach Versuchsende überflüssig geworden. Zur Veranschaulichung, wie Leben entsteht, werden von den Betreuern im Frühling immer wieder Küken oder befruchtete Eier angeschafft, die im Brutkasten ausgebrütet werden. "Spätestens zu Ferienbeginn findet sich dann aber niemand mehr, der diese Tiere weiter versorgen will oder kann und sie werden kurzerhand zu uns abgeschoben. Zu einer ganzheitlichen Erziehung gehört für mich auch das Vorleben von Verantwortung. Und ein Tier lebt eben nicht nur bis zum nächsten Sommer", sagt Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler.

Hähne-Überschuss in der Pfotenhilfe

Ein weiteres damit verbundenes Problem sind die dabei zu rund 50 Prozent entstehenden Hähne, die sowieso niemand will, weil sie später keine Eier legen und laut krähen. "Hähne haben wir mittlerweile wirklich mehr als genug, auch von Familien, die eine Hühnerschar halten und die Nachbarn sich über die Lautstärke beschweren. Wir bekommen jede Woche Abgabeanfragen", so Stadler. Leider machen solche Experimente auch vor Kleinsäugern nicht halt, denn immer wieder werden auch Meerschweinchen oder Kaninchen angeschafft, die dann anfangs von engagierten Eltern im Sommer versorgt werden, aber spätestens mit Austritt des Kindes aus der Betreuungseinrichtung ein neues Zuhause brauchen.

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