Allergischer Schock

Politiker starb nach Wespen-Attacke

15.07.2009

Der 60-Jährige barch nach mehreren Stichen zusammen.

Zur Vollversion des Artikels
© sxc
Zur Vollversion des Artikels

Der Mühlviertler Ort Aigen-Schlägl (OÖ) steht unter Schock. Der 60-jährige SPÖ-Gemeinderat und Pensionist Josef Nigl wurde gestern früh bei Waldarbeiten von zwei bis drei Erdwespen gestochen – und starb kurz darauf. Das Gift wirkte innerhalb von Sekunden. Nur wenige Schritte nach dem Stich brach der Politiker tot zusammen – vor den Augen seines Begleiters Hubert P., der nur hilflos zusehen konnte.

Erdwespen griffen Mann an und stachen in Hinterkopf
Das Unglück passierte, als Josef Nigl mit seinem Freund Hubert P. (62) von Käfern befallene Bäume im Forst eines Bekannten fällen wollte. Ein Baum stürzt dabei genau auf ein Nest voller Erdwespen. Als er danach die Äste des Baumes abschneiden will, schwärmen die Insekten aus und greifen Nigl an.

Trotz Schutzhelm wird er zwei bis drei Mal in den Hinterkopf gestochen. Der 60-Jährige ruft sofort nach seinem Freund und will ihn beruhigen: „Ich habe keine Allergie. Aber ich setze mich lieber kurz hin. Mir ist schlecht.“

Zur Sicherheit begleitet Hubert P. seinen Freund zum Traktor, doch schon nach knapp zehn Schritten bricht Nigl leblos zusammen und bewegt sich nicht mehr. Der 62-Jährige holt sofort Hilfe. Nur Minuten später trifft der Notarzt ein – doch es war zu spät. Josef Nigl stirbt noch an der Unfallstelle an einem allergischen Schock.

Zweiter Tod eines Kommunalpolitikers
Nach der Meldung des tragischen Todes vom Traunkirchener ÖVP-Vizebürgermeister Wolfgang Kölblinger am Wochenende im Himalaja – ÖSTERREICH berichtete – ist Josef Nigl nun der zweite Kommunalpolitiker aus Oberösterreich, der innerhalb einer Woche starb.

Große Bestürzung im Heimatort des Toten
Die Bestürzung über den plötzlichen Tod des SPÖ-Gemeinderats ist im Ort groß: „Er half immer, wo es nur ging, besonders im Wald war er gerne“, bringt Bürgermeister Johann Peter seine Betroffenheit zum Ausdruck. Genau diese Liebe zum Forst und seine Kollegialität wurden dem 60-Jährigen zum Verhängnis.

Nun trauern nicht nur seine Witwe und seine beiden erwachsenen Kinder, sondern auch eine ganze Gemeinde um den beliebten Politiker. „Er war ein Mensch, der alles zusammengehalten hat“, erzählt Ingrid Groiß, SPÖ-Fraktionsobfrau und gute Freundin von Nigl, im Gespräch mit ÖSTERREICH, bevor ihre Stimme endgültig von Tränen erstickt wird.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel