Wahnsinn
Polizei schnappt Taschendieb-Bande
22.04.2009
Im vergangenen Jahr explodierte die Anzahl der Taschendiebe in Linz. Jetzt machte die Polizei in der Bim einen großen Fang.
Wie kann es passiert?
„Wir sind nach Linz gekommen, weil wir
gehört haben, dass hier viel geldige Leute sind“ – die Beamten der Linzer
Polizeiinspektion Nietzschestraße trauten beim Verhör kaum ihren Ohren. Ein
Pärchen aus Rumänien war eigens in die Landeshauptstadt gereist, hatte sich
in einem Hotel eingemietet und ging in der Bim „arbeiten“. Sage und schreibe
15.226 Euro machten die 35-jährige Frau und der 37-jährige Mann innerhalb
weniger Wochen, bevor sie jetzt ausgeforscht und verhaftet wurden.
Die beiden gestanden, in der Straßenbahn vorwiegend ältere Frauen bestohlen zu haben. Sie nutzten das Gedränge aus und griffen in deren Taschen. Sie hatten es vor allem auf Bargeld und die Bankomatkarten abgesehen. Insgesamt konnten den Rumänen 30 Fälle zugerechnet werden, in acht Fällen hoben sie zum Teil sogar mehrfach mit den Bankomatkarten Geld ab. Den Rest und die Geldbörse warfen sie unverzüglich in den Mistkübel.
Hochkonjunktur
„Das macht es unter anderem so schwierig, die
Taschendiebstähle aufzuklären: Fasst man einen Dieb, findet man bei ihm
meist höchstens eine Geldtasche“, so Erwin Fuchs vom Stadtpolizeikommando.
So kann dem Erwischten nur ein Fall angelastet werden. Im Jahr 2008 hatten
Taschendiebstähle in den Linzer Öffis und an öffentlichen Orten
Hochkonjunktur. Die Zahl der angezeigten Fälle explodierte auf 758
Taschendiebstähle.
„Darauf haben wir die Präsenz in den Straßenbahnen und auf der Landstraße verstärkt“, so Fuchs. Meist sind die Beamten in Zivil unterwegs. „Wenn man ein geschultes Auge hat, erkennt man die Taschendiebe schon von Weitem.“ Die Offensive der Linzer Polizei scheint zu fruchten: Im 1. Quartal 2009 ist die Zahl der angezeigten Fälle sowohl in Öffis von 85 im vergangenen Jahr auf 67 als auch an öffentlichen Orten von 117 auf 102 Fälle gesunken.
„Oft sind ganze Banden aus Osteuropa unterwegs“, warnt Fuchs. Nach ein paar Wochen ziehen sie in die nächste Stadt weiter und treiben dort ihr Unwesen.