Im Grenzgebiet zwischen Österreich und Deutschland läuft seit Donnerstagvormittag eine Riesen-Suchaktion nach Alexandra Föderl-Schmid. Die bekannte österreichische Journalistin wird vermisst.
Sowohl auf österreichischer, als auch auf deutscher Seite sind mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und der Bayrischen Wasserwacht im Bezirk Braunau aktuell im Einsatz, um die vermisste Journalistin Alexandra Föderl-Schmid zu finden, berichtet die Passauer Neue Presse (PNP). Die Vize-Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung ist verschwunden.
Ihr Auto mit Stuttgarter Kennzeichen soll jedoch am Parkplatz des Übergangs "Neue Grenze" in Simbach (Bayern) gegenüber von Braunau entdeckt worden sein, um 8.20 Uhr sei laut Bericht die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt.
Acht Boote suchen Inn ab
Neben den Feuerwehren aus Braunau, Mining und St. Peter am Hart sind auf bayrischer Seite die Feuerwehren aus Simbach und Kirchdorf beteiligt. Mit acht Booten, die sich in einer Art Kette formiert hatten, wurde auf Höhe Braunau der Inn stromabwärts abgesucht. Auch eine Drohne war in der Luft.
Die Suche nach der Vermissten verblieb bisher ohne Ergebnis. Laut Passauer Neue Presse wurde die Suche auf dem Wasser gegen Mittag vorerst abgebrochen. Der Einsatz konzentriere sich "nicht mehr auf eine Vermissten-, sondern auf eine Leichensuche", hieß es mit Verweis auf örtliche Quellen.
Jahrelange Standard-Chefredakteurin
In den letzten Tagen wurden vom Salzburger Kommunikationswissenschaftler und "Plagiatsjäger" Stefan Weber Plagiatsvorwürfe gegen Föderl-Schmid erhoben. Das Portal "Nius", dessen prominentester Journalist der ehemalige "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt ist, ist Auftraggeber des Weber-Gutachtens. Die "Süddeutsche Zeitung" machte am Montag zudem bekannt, dass Föderl-Schmid die Uni Salzburg gebeten habe, ihre 1996 eingereichte Doktorarbeit zu überprüfen.
Föderl-Schmid ist eine der prominentesten Journalistinnen Österreichs. Die 53-jährige gebürtige Oberösterreicherin arbeitete 27 Jahre lang für "Der Standard", wobei sie 2007 als erste Frau zur Chefredakteurin einer österreichischen Tageszeitung aufstieg. 2017 verließ sie den "Standard", um zunächst als Israel-Korrespondentin für die "SZ" und seit 2020 als stellvertretende Chefredakteurin der deutschen Zeitung zu arbeiten.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Der Telefonseelsorge-Notruf rund um die Uhr und kostenfrei unter 142 zu erreichen.