Pleitier veruntreute Spendengeld. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
2002 gründete Harald K. in Lichtenberg (Bez. Urfahr-Umgebung) den Verein help4you. Vorgebliches Ziel: missbrauchten Kindern zu helfen. Im August des Vorjahres flog der selbst ernannte Wohltäter auf. Harald K., für den die Unschuldsvermutung gilt, soll die Spendengelder über Jahre hinweg in die eigene Tasche gesteckt haben.
Jetzt haben Polizei Hellmonsödt und Landeskriminalamt die Ermittlungen abgeschlossen. Insgesamt seien 400.000 Euro veruntreut worden. Unter den Geschädigten sind neben zahlreichen Privatpersonen, Firmen und öffentlichen Instituten auch einige Promis. So haben etwa die Skistars Hannes Trinkl und Benjamin Raich sowie die Sängerin Tamee Harrison für help4you gespendet.
Systematische Abzocke
Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, wurden die gutgläubigen Spender systematisch abgezockt. Der arbeitslose Pleitier K. habe wegen einer Exekution das Gros der Spendeneinnahmen im Vereinskonstrukt verschleiert. "Sonst wäre er gepfändet worden", sagt Ermittler Josef Schöfl. Stattdessen habe sich K. mit dem Geld seine private Lebensführung finanziert. Nur vier Kindern sei in den acht Jahren tatsächlich geholfen worden – in Form von 1.550 Euro für Therapien.
Wer Mitglieder für den Verein anwarb, habe bis zu 90 Prozent der Mitgliedsbeiträge kassiert, sagt Schöfl. Vom Erlös aus dem Verkauf von "Glücksbausteinen" lukrierten die Keiler 75 Prozent. Kurios: Einige der Spendensammler betrogen ihrerseits den Verein, indem sie Bausteine nachdruckten. Auch sie wurden angezeigt. Ob Harald K. vor Gericht muss, darüber entscheidet jetzt die Staatsanwaltschaft.