Kein Zeuge kam
Prozess gegen Ex-VP-Politiker vertagt
05.05.2009
Der Ex-Landtagsabgeordnete muss sich wegen Schlepperei verantworten. Bereits im Herbst 2007 war Gumpinger verurteilt worden und hatte Berufung eingelegt.
Der Schlepperprozess gegen den ehemaligen oberösterreichischen ÖVP-Landtagsabgeordneten Otto Gumpinger im Landesgericht Linz ist am Dienstag kurz nach Beginn vertagt worden: Nicht ein einziger Zeuge war zu der Verhandlung erschienen. Die Richterin will nun eine Videokonferenz mit Moldawien organisieren, um die geladenen Zeugen doch noch befragen zu können. Das dürfte frühestens im kommenden Herbst geschehen.
Moldawier in den Schengenraum gebracht
Die Anklage wirft
Gumpinger vor, als Obmann von "Eine Welt - Oberösterreichische Landlerhilfe"
Reisen nach Österreich veranstaltet und so 27 Moldawiern rechtswidrig zur
Einreise in den Schengenraum verholfen zu haben. Pro Geschlepptem soll er
450 Euro kassiert haben. Außerdem habe er 17.000 Euro veruntreut. Das Geld
war den Reiseteilnehmern vom Verwaltungsgerichtshof als Kostenersatz
zugesprochen worden.
Zeugen kamen nicht
Am Montag waren acht Zeugen der Verteidigung
geladen, von denen nur zwei erschienen. Am Dienstag setzte sich der
Zeugenschwund fort. Die Staatsanwaltschaft wollte Teilnehmer an Gumpingers
Österreich-Reisen hören, die Moldawier kamen aber auch nicht. Die Richterin
vertagte den Prozess auf unbestimmte Zeit. Sie will die Befragungen per
Video durchführen. Wegen der technischen und organisatorischen
Vorbereitungen dürfte das nicht vor Herbst möglich sein.
Berufung gegen erstes Urteil
Das Verfahren zieht sich
mittlerweile seit mehr als eineinhalb Jahren hin: Der Ex-Politiker war im
Herbst 2007 wegen Schlepperei und Veruntreuung zu zwei Jahren unbedingter
Haft verurteilt worden und hatte Berufung eingelegt. Die zweite Instanz
spielte den Ball wieder zurück an das Erstgericht.