Zwei Täter bereits verurteilt

Prozess zehn Jahre nach Home-Invasion in OÖ: Ire bestreitet Tat

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Knapp zehn Jahre nach einer brutalen Home-Invasion bei einem Unternehmerehepaar in Ried im Innkreis hat sich am Freitag ein Verdächtiger vor Gericht verantworten müssen. 

 Zwei Täter wurden bereits früher verurteilt, ein weiterer Verdächtiger ist in Belgien in Strafhaft. Der nun Angeklagte wird durch Handy-Rufdaten und eine Zeugenaussage belastet. Er bestreitet vehement, mit der Sache etwas zu tun zu haben.

In der Nacht auf den 11. Juni 2013 drangen insgesamt drei maskierte Männer in die Villa des Seniorchefs einer Firma in Ried ein, während ein vierter Schmiere stand. Sie holten den damals 73-Jährigen und seine 64-jährige Frau aus dem Bett, setzten dem Mann eine Pistole an den Kopf sowie ein Messer an den Hals und zwangen ihn, die Tresore zu öffnen. Dann sperrten sie die beiden ins WC und flüchteten. Bei dem Coup wurden Goldbarren, Schmuck und Bargeld im Wert von über 770.000 Euro erbeutet.

15 Jahre Haft drohen

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte zu den ausführenden Tätern zählte. Sie legt ihm schweren Raub und Freiheitsentziehung zur Last. Im Fall einer Verurteilung drohen bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe. Der 38-Jährige war in Irland festgenommen und im Herbst nach Österreich ausgeliefert worden. Der irische Staatsbürger mit kosovarischen Wurzeln besitzt in Irland zwei Pizzerien. In Irland und in Belgien wurde er bereits wegen einschlägiger Delikte, darunter auch eine Home-Invasion, verurteilt. Mit der Home-Invasion im Innviertel will er aber nichts zu tun haben.

Er wird von einem Zeugen belastet, der sich aktiv an die Polizei gewandt hat. Wo sich der Mann derzeit aufhält, weiß man nicht, das Gericht stützt sich auf seine Aussage bei der Polizei. Dort hatte er u.a. berichtet, dass der Angeklagte ihm selbst erzählt habe, dass er an der Home-Invasion beteiligt gewesen sei. "Das ist erlogen", sagte der 38-Jährige dazu, er vermute, dass er nach einem Streit um ein Auto vor ein paar Jahren in die Sache hineingezogen werden solle. "Das wäre aber schon ein bisschen eine überzogene Rache", meinte die Richterin. Der Angeklagte ortete bei dem Mann eben "Gangster-Mentalität". Laut seinem Verteidiger habe der Zeuge im Kosovo bei einem Notar die Aussage widerrufen.

Die Anklage stützt sich auch auf Handyauswertungen, die im Laufe des Tages noch Thema im Prozess sein werden. Ein Urteil wird noch für Freitag erwartet.

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