Erstmals ist das Virus in Österreich aufgetaucht. Es wurde bei einer Routinekontrolle entdeckt.
In Österreich ist erstmals ein Fall von Blauzungenkrankheit aufgetreten: Bei einem Rind aus dem Bezirk Schärding in Oberösterreich habe die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) das Virus festgestellt, gab Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V) am Mittwoch bekannt. Es bestehe keine Seuchengefahr, hieß es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Silvia Stöger (S).
Chance auf Gesund ist groß
Das Tier trage zwar das Virus in
sich, sei aber nicht erkrankt und die Chance einer Gesundung sehr groß. Eine
Weitergabe von Rind zu Rind werde zudem ausgeschlossen, eine Übertragung
könne nur durch Stechmücken erfolgen. Als Konsequenz verstärke man aber das
Überwachungsprogramm verstärkt, so das Büro Stöger. Die
Blauzungen-Bekämpfungsverordnung sieht laut Ministerium die Errichtung einer
Schutz- und Kontrollzone im Umkreis von 150 Kilometern vor.
Darüber hinaus soll in Oberösterreich voraussichtlich ab Dezember prophylaktisch geimpft werden. In Tirol und Vorarlberg gibt es bereits seit Juli dieses Jahres verpflichtende Schutzimpfungen, nachdem in den Nachbarstaaten Österreichs 2006 und 2007 die Krankheit aufgetreten war. "Es wird nun bis Ende März 2009 eine flächendeckende Schutzimpfung auch außerhalb der Schutz-und Kontrollzone geben", kündigte die Ministerin an.
Von Stechmücken übertragen
Die Blauzungenkrankheit ist
eine Viruserkrankung und wird durch das Bluetongue-(BT-)Virus verursacht,
das von Stechmücken übertragen wird. Erkranken können Rinder, Schafe, Ziegen
und wildlebende Wiederkäuer. Bei Schafen muss laut Ministerium mit hohen
Erkrankungs-und Todesraten gerechnet werden. Bei Rindern verläuft die
Krankheit im Normalfall milder. Das BT-Virus stelle für den Menschen keine
Gefahr dar, so Kdolsky. Allerdings sind massive Auswirkungen auf die Milch-
und Fleischwirtschaft sowie den Viehhandel zu erwarten, da es durch die
Krankheit zu Leistungsminderung und Fruchtbarkeitsstörungen kommt.