Ein Oberösterreicher soll laut Medienberichten 16 Mio. Euro Strafe für Schmuggel zahlen.
Der 47-Jährige hatte geglaubt, Textilien zu liefern, stattdessen hatte er auf seinem Lkw vier Tonnen Zigaretten geladen. Italienische Zöllner nahmen den Mann fest, er saß 17 Monate im Gefängnis.
Statt Textilien vier Tonnen Zigaretten gelagert
Der Oberösterreicher hatte zu Ostern 2005 im Auftrag einer Spedition Hundefutter nach Athen geliefert. Anschließend fuhr er von Griechenland nach Venedig mit neuer Fracht weiter. Zöllner nahmen ihn fest, weil sich im Laderaum statt Textilien vier Tonnen Zigaretten fanden.
Nachdem sich der Mann mit Händen und Füßen mit den Polizisten verständigt hatte, kam ein Dolmetscher und erklärte ihm, er könne das Protokoll unterschreiben, weil es "unbedenklich" sei. Er saß drei Tage in Haft, bis er der Richterin vorgeführt wurde.
Erste Strafe: zwei Jahre Haft, 230 Millionen Euro
Der Pflichtverteidiger riet dem 47-Jährigen zu schweigen. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis und zu 230 Mio. Euro verurteilt. Weil er bisher keine Probleme mit dem Gericht hatte, wurde die Strafe auf 16 Mio. gemindert. Der Mann erfuhr, dass sein Verteidiger auf schuldig plädiert hatte.
Das österreichische Generalkonsulat in Mailand informierte den Oberösterreicher darüber, dass er mit dem verkürzten Verfahren ein Schuldanerkenntnis abgegeben habe. Er saß daraufhin zwei Monate in Venedig, dann kam er nach Udine.
Nach Intervention von Pfarrer: Hausarrest
Erst Anfang dieses Jahres wurde ein Hausarrest in einem Meraner Caritas-Heim bewilligt. Der Pfarrer seiner Gemeinde und die Diözese Linz setzten sich für ihn ein. Die Prodi-Regierung begnadigte 20.000 Häftlinge, darunter den 47-Jährigen. Im August kehrte er nach Oberösterreich zurück. Der Zahlungsbefehl stand vorerst aus.