Die acht Angeklagten müssen vier bis acht Jahre in den Knast.
Nach einem Überfall auf ein Wettbüro in Attnang-Puchheim (Bez. Vöcklabruck) und einem gescheiterten Bankraub in Allhaming (Bez. Linz-Land) sind am Dienstag alle acht Angeklagten schuldig gesprochen worden. Sie fassten in Wels Strafen von vier bis acht Jahren aus - nicht rechtskräftig: Ein Großteil der Beschuldigten nahm die Urteile zwar an, die Staatsanwältin gab aber jeweils keine Erklärung ab.
Teilweise geständig
Die sechs Bosnier und zwei Kroaten im Alter von 23 bis 38 Jahren waren im dem Prozess im Landesgericht nur teilweise geständig. Die Taten sollen sie in unterschiedlichen Zusammensetzungen begangen haben. Am Überfall auf ein Wettlokal in Attnang-Puchheim am 13. April 2014 waren laut Anklage fünf Bandenmitglieder beteiligt: Ein Mann wartete im Auto, einer mimte einen Gast, der zum Schein bedroht wurde, um die Situation noch dramatischer wirken zu lassen. Der Rest zwang eine Angestellte mit einem Messer und einer Gaspistole, ihnen 8.200 Euro aus dem Tresor und zwei Handys zu geben. Dann flüchteten die Männer.
Beim Banküberfall am 10. Juni in Allhaming, an dem fünf der Angeklagten beteiligt waren, lief es nicht mehr so glatt: Das Vorhaben scheiterte an der Sicherheitstür. Ein Täter zielte durch das Glas mit seiner Waffe auf einen Bankmitarbeiter, dieser versteckte sich aber und schlug Alarm. Daraufhin ergriffen die Männer die Flucht - allerdings liefen sie nicht zum wartenden Wagen, sondern in einen nahen Wald. Der Fahrer wurde daraufhin ebenfalls panisch und raste davon. Nach längerer Fahndung klickten für ihn, wenig später auch für seine Komplizen die Handschellen.
Weitere Straftaten
Neben den beiden Überfällen legte die Staatsanwaltschaft einzelnen Angeklagten noch andere Straftaten zur Last. Nach dem Raub in Allhaming wollten einige den Bruder ihres bereits festgenommenen Fahrers mit Waffengewalt dazu bringen, ihnen zu helfen. Als er sich weigerte, schwärzten sie ihn bei der Polizei an, an ihren Straftaten beteiligt gewesen zu sein. Ein Beschuldigter soll außerdem eine Gefängniszelle beschädigt haben, um einen Ausbruch zu verüben.