Schamlos

Sex-Alarm am idyllischen Attersee

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Ein Tal in OÖ wird von Nackten überrannt. Jetzt wehren sich die Bürger.

Klares Wasser, Schatten spendende Bäume, Naturidylle pur – das Weißenbachtal am Attersee zieht seit jeher Wanderer und Naturliebhaber an. Doch nicht nur Berge werden hier bestiegen: Entlang des Wassers rekeln sich seit Langem FKK-Anhänger, an Spitzentagen bis zu 100 Nackte. Bisher kein Problem.

Aber: In diesem Sommer mauserte sich das malerische Tal zum Erotikparadies. Zwischen Vogelgezwitscher und Flussrauschen geht es jetzt richtig zur Sache. Und das ohne Tabus: Gruppensex, Swinger-Partys, schlüpfrige Sexspiele und Sex-Camping ziehen einschlägig Bedürftige aus dem In- und Ausland an. Auch Spanner schauen gerne vorbei.

Porno-Dreh am Ufer
Dazu werden inmitten der Idylle auch professionelle Pornofilme gedreht. Produzent ist Thomas Janisch, Chef des größten österreichischen Sexmagazins, ÖKM, mit Sitz im benachbarten Bad Ischl.

Warum gerade dort?
„Das Weißenbachtal ist ein Magnet für Swinger und Voyeure. Es ist der beliebteste Sex-Treff Österreichs, für Leute, die Spaß an der Sache haben. Das Weißenbachtal ist eine fantastische Location“, sagt Janisch. Er betont, bei den Drehs Rücksicht auf die Wanderer zu nehmen.

Andere Freizeit-Swinger dürften es im Eifer des Gefechts jedoch nicht so genau nehmen. Erst vergangene Woche eskalierte der Streit zwischen Wanderern und der Sex-Szene. Familien mit Kindern trafen am neuen Radweg auf vier Männer, die sich am Anblick der Nudisten erfreuten – handgreiflich. Wenige Meter davon entfernt konnten sie zwei Pärchen beim wilden Sex sehen – am helllichten Tag. Immer öfter berichten Wanderer und Radfahrer von solchen Szenen – die Bevölkerung ist in Aufruhr.

Werbung im Internet
Dabei kommt der Andrang der Sex-Community nicht von ungefähr. Im Internet wird für das Weißenbachtal kräftig die Werbetrommel gerührt, auf einschlägigen Seiten ist vom „Sextal“, vom „Geheimtreff für Schwule“ zu lesen. Die bekennende Swingerin Nadine schreibt auf ihrer Homepage begeistert: „Im schönen Weißenbachtal kann ich unter sternenklarem Himmel schlafen und Sex mit vielen Männern haben.“

Der Bürgermeister von Steinbach, Franz Kneißl, will nun die Notbremse ziehen: „Es ist genug. Wir werden gegen diese Szene mit aller Schärfe vorgehen.“ Ein runder Tisch soll das Problem lösen – wie, dafür fehlt noch der sexte Sinn.
 

Bürgermeister: »Wir gehen dagegen vor«

ÖSTERREICH: Das Weißenbachtal ist ein Dorado für Swinger. Was sagen Sie als Bürgermeister dazu?
Franz Kneißl: Ich bin schockiert. Die Beschwerden haben sich in diesem Sommer sogar gemehrt. Wir müssen reagieren.

ÖSTERREICH: Was heißt das konkret? Wollen Sie FKK im Weißenbachtal verbieten?
Kneißl: Nein, der FKK-Strand kann von mir aus bleiben. Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit sind strafbar. Zum Schutz der Kinder werden wir dagegen mit aller Schärfe vorgehen.

ÖSTERREICH: Wie wollen Sie das anstellen?
Kneißl: Im Herbst gibt es einen runden Tisch mit Gemeinde, Polizei und dem Grundstücksbesitzer, den Österreichischen Bundesforsten. Unser Ziel wird sein, die strafbaren Handlungen zu beenden.

ÖSTERREICH: Legen sich Polizisten auf die Lauer?
Kneißl: Es ist nicht ganz klar, wie wir das machen wollen. Im Herbst wird es aber eine Lösung geben.

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