Österreicher (18) in US-Haft

Sex-Fall um Schüler: Jetzt spricht der Vater

02.08.2018

Nach Unzucht mit Teenie in Gefängnis - Harter Knastalltag und unbezahlbare Kaution für Österreicher in Florida.

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Sarasota/Florida. Wegen der Liebe flog er fast 10.000 Kilometer von Österreich über den Atlantik bis nach Florida. Statt des großen Glücks mit Amanda zittert ein 18-jähriger Oberösterreicher jetzt im Sarasota County Jail um sein Leben. Bis der HTL-Schüler wieder zu Hause ist, könnte es 15 Jahre dauern – da wäre er 33.

Tat. Der 18-Jährige aus dem Bezirk Perg hatte in Florida Sex mit seiner Internetliebe – die ist aber erst 15. Ein Verbrechen in dem US-Bundesstaat. Laut US-Medien hatte sich der Österreicher sogar über das örtliche „age of consent“, also das legale Alter für sexuelle Beziehungen, erkundigt. Offenbar hat er dabei einen Fehler gemacht.

Venice. Er hatte per Airbnb ein Apartment gemietet – als er dort mit der 15-Jährigen intim wurde, klickten die Handschellen. Ihre Mutter hatte am Montagabend die Polizei verständigt und den entscheidenden Hinweis zur Internet­bekanntschaft gegeben. Das Mädchen soll schon bei der Verhaftung bestätigt haben, dass es in einer Beziehung mit dem Österreicher sei – am Ende egal: In Florida hat sich der 18-Jährige eines „unzüchtigen“ oder „lüsternen Verhaltens“ schuldig gemacht.

Kaution. Deshalb sitzt der Österreicher jetzt im Sara­sota County Jail. Erst am 14. September soll er vor den Haftrichter kommen. Die 200.000-Dollar-Kaution wird für seine Familie kaum zu stemmen sein. Ein leitender Ermittler bestätigte außerdem, dass „wegen weiterer Verbrechen“ ermittelt werde (siehe rechts). Außenminis­teriumssprecher Thomas Schnöll berichtet ÖSTERREICH, dass die österreichische Botschaft dem Inhaftierten einen Anwalt vermittelt habe und dieser gestern Nachmittag noch einen Haftbesuch abstatten wollte: „Wir wissen auch, dass es dem ­Österreicher den Umständen entsprechend gut geht.“

Eltern wollen per Skype mit ihrem Sohn sprechen

Skype. Wie ÖSTERREICH im Sarasota County Jail erfahren hat, arbeiten die Eltern des 18-Jährigen fieberhaft daran, mit ihrem Sohn über Skype sprechen zu können. Im 1.000-Insassen-Knast, mit Männern und Frauen, wurde es bereits ungemütlich, es gab einen Angriff. „Er wurde verletzt, als ein Zellengenosse ihn geschlagen hat“, bestätigte das Büro des Sheriffs gegenüber ÖSTERREICH.

Sein Vater spricht: "Mein Sohn wollte kein schnelles Abenteuer"

oe24.TV-Reporter Felix Aschermayer traf den Vater des 18-jährigen Burschen.

Bezirk Perg. „Mein Sohn wollte kein schnelles Abenteuer, es ging auch nicht um Sex. Die beiden sind wirklich verliebt, haben bis in die Nacht gechattet“, so der Oberösterreicher ­gegenüber oe24.TV. „Wir werden unseren Sohn unterstützen und alles Menschenmögliche tun“, verspricht der 56-Jährige. Sein Sohn und dessen US-Freundin hätten sich auch deshalb so gut verstanden, weil sie ähnliche psychische Probleme hätten und miteinander darüber reden konnten, erklärt der Oberösterreicher im ORF.

„Ich habe einen liebevollen Vater kennengelernt, der schon im Vorfeld alles versucht hat, um das korrekt ablaufen zu lassen“, berichtet oe24-Reporter Felix Aschermayer. Sogar eine Geburtsurkunde hatten sich die Eltern schicken lassen, um sicherzugehen, dass es keine Pro­bleme gibt. Laut dieser ist das Mädchen aber schon 2001 geboren.

US-Cop warnt: "Wir ermitteln auch wegen weiterer Verbrechen"

Rechtslage. Für Leo S. könnte es noch dicker kommen. „Wir ermitteln wegen weiterer Verbrechen. Es ist wahrscheinlich, dass weitere Anklagepunkte dazukommen“, erklärte Sergeant Gerardo Carrillo gegenüber ÖSTERREICH. Die Lage des 18-Jährigen sei „sehr ernst“. Laut dem Polizisten hätte die Mutter des Mädchens Sexting-Fotos auf dem Handy ihrer Tochter gefunden und die Polizei alarmiert. Auch der Airbnb-Vermieter soll die Polizei verständigt haben, nachdem Leo S. ihm vom Grund seiner Reise erzählt habe. Carrillo bestätigte außerdem, dass bei der Einvernahme kein Anwalt anwesend gewesen sei. Man habe dem Österreicher seine Rechte vorgelesen, er hätte aber verzichtet.

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