Drogen für Opfer
Sex-Täter zeigt keine Reue
31.07.2009
Im Verhör schweigt der Sex-Täter von Wels. Indes werden neue Details der furchtbaren Tat bekannt.
„Die haben es doch beide so gewollt.“ Unfassbar zynische Sätze waren die einzigen Antworten, die dem mutmaßlichen Kinderschänder Christian H. bisher im Verhör zu entlocken waren. „Der hat sich eine Rechtfertigung zurechtgelegt, die viele Vergewaltiger benutzten – und oft auch glauben“, ist ein Ermittler über die Gefühlskälte des 22-jährigen Verdächtigen entsetzt.
Hölle der Perversionen
Tatsächlich waren eine 15-Jährige und
ihre erst elfjährige Freundin in einer Hölle der Perversionen gelandet, als
sie am Mittwoch den Arbeitslosen in dessen Wohnung in Steinhaus bei Wels
besuchten. Wie berichtet, fesselte der junge Mann die Mädchen und
vergewaltigte sie mehrmals. Als er sich gerade an der Jüngeren verging,
konnte die 15-Jährige fliehen. Der Sex-Täter verfolgte das Opfer mit einem
zweischneidigen Dolch, um es zum Schweigen zu bringen, wurde aber von einer
mutigen Stammtischrunde überwältigt.
Sein Motiv
Wie jetzt durchsickerte, hatte der Mann die Tat
perfide geplant: „Wir haben von Ermittlern erfahren, dass er die Kinder
unter vorher extra besorgte Drogen gesetzt hat, damit sie ihm gefügig sind.
Als das nicht klappte, hat er zu Gewalt und einem Elektrokabel gegriffen, um
sie zu fesseln“, erzählen Anrainer. Das Verbrechen ist im Ort
selbstverständlich Tagesgespräch.
Drogen
Tatsächlich stand Christian H. vermutlich selbst unter
Drogeneinfluss, als er von Fleischhauer Rupert Grabner (52) nach einer
wilden Verfolgungsjagd gestellt wurde: „Er war wie in Trance, der hatte
garantiert Rauschgift konsumiert und außerdem hatte er eine Flasche Rum
dabei“, schilderte der Held von Steinhaus im ÖSTERREICH-Interview. Grabner
offenbarte der Sonderling weinerlich sein Motiv: „Er sagte, er habe schon
lange keinen Sex mehr gehabt. Aber deshalb vergewaltigt man doch niemanden“,
ist Grabner auch am Tag danach fassungslos.
Während die an Seele und Körper verletzten Kinder unter medizinischer Betreuung stehen, wurde Christian H., für den die Unschuldsvermutung gilt, in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Seit Freitag sitzt er offiziell in Untersuchungshaft.