Norweger geben auf
Streit um Schlosshotel Ort kurz vor dem Ende
17.01.2008
Weil die Exhumierung des "adeligen Vorfahren" und dessen DNA-Analyse zu teuer wäre, wollen die norwegischen "Erben" nun offenbar aufgeben.
Jene Norweger, die behauptet haben, die rechtmäßigen Erben von Schloss Ort in Gmunden zu sein, stehen offenbar kurz vor der Aufgabe. Sie wollten ursprünglich mittels DNA-Analyse beweisen, dass sie vom früheren Besitzer Erzherzog Johann Salvator von Österreich abstammen. Nun dürfte dieses Vorhaben am Geld scheitern, bestätigte der Gmundner Tourismusdirektor Andreas Murray am Donnerstag einen Bericht der "Salzburger Nachrichten".
Besichtigten "Erbschaft" letzten Sommer
Im Sommer
vergangenen Jahres waren die Skandinavier gemeinsam mit einem Ahnenforscher
an den Traunsee gekommen, um die "Erbschaft" zu besichtigen und ihre
adeligen "Verwandten" Markus, Johann und Maximilian Habsburg kennenzulernen.
Zurück in Norwegen wollten sie ein Verfahren einleiten, um das Grab ihres
angeblichen Vorfahrens öffnen zu lassen und seine DNA mit jener der
Habsburger vergleichen zu können. Dieses Unterfangen dürfte sich aber als zu
teuer erwiesen haben. "Das wird wohl im Sand verlaufen", so Murray, der
kürzlich mit den "Erben" telefoniert hat.
Kulisse für Fernsehserie
In Gmunden hat man nie wirklich
befürchtet, die Touristenattraktion, die auch Kulisse für die international
erfolgreiche Fernsehserie "Schlosshotel Orth" war, tatsächlich verlieren zu
können. Die Gemeinde vertrat von Anfang an die Ansicht, rechtmäßiger
Eigentümer zu sein, weil die Besitztümer der Monarchie 1918 an die Republik
gefallen seien. Seither hatte das Seeschloss mehrmals den Eigentümer
gewechselt, bis es die Stadt 1996 kaufte.
Streit wegen Johann Salvator von Österreich-Toskana
Der
"Vorfahr", auf den sich die Norweger berufen, ist Johann Salvator von
Österreich-Toskana, ein Neffe von Kaiser Franz Josef. Das Enfant terrible
der Habsburger ist seit einem Schiffsunglück am Kap Horn verschollen und
wurde 1911 für tot erklärt. Seine "Erben" behaupteten hingegen, er habe
überlebt und sich unter dem Namen "Hugo Köhler" in der südnorwegischen
Küstenstadt Bergen angesiedelt. Erst auf dem Sterbebett habe er seine wahre
Identität preisgegeben, lautete ihre Version der Geschichte.