Jener Mann, der am Sonntag einen 34-jährigen Vater und seine vierjährige Tochter im Innviertel niedergefahren und getötet hat, war zum Unfallzeitpunkt durch Drogen beeinträchtigt. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Es war eine der traurigsten Schlagzeilen des bisherigen Jahres: Am vergangenen Vatertag tötete ein Raser einen Oberösterreicher und dessen kleine Tochter. Eine Untersuchung des Amtsarztes brachte nun die Hintergründe des Dramas ans Licht. Schlosser Gerald S. hatte am Abend vor der Todesfahrt mit Freunden mehrere so genannte Bongs geraucht. Diese Wasserpfeifen werden mit Haschisch gefüllt, der gekühlte Rauch dann inhaliert. Und der 24-Jährige aus Altheim bei Braunau muss ordentlich angezogen haben, denn bei dem Test nach dem Unfall am nächsten Tag waren noch große Mengen des berauschenden Haschisch-Inhaltsstoffes THC im Blut des Mannes nachzuweisen.
Wut
Er war also noch immer nicht annähernd nüchtern, als er sich
am Vatertag in Mühlheim am Inn kurz nach Mittag mit einem weiteren
Autofahrer ein Rennen lieferte. Obwohl er schon längst in Richtung seines
Heimatortes abbiegen hätte müssen, verfolgte Gerald S. den Lenker eines Opel
Astra, der ihn überholt und „daher in seiner Ehre gekränkt“ hatte. Dabei
fuhr Gerald S. dem Kontrahenten mit seinem Honda CRX viel zu dicht auf und
übersah so Herbert Kaufmann und dessen Tochter Kerstin, die mit den Rädern
auf dem Weg zu einem Badeteich waren. Der Drogenlenker erwischte die beiden
mit 130 km/h von hinten. Der 34-Jährige und sein Kind wurden in eine Wiese
geschleudert und waren sofort tot. Der Tischler Herbert Kaufmann hinterlässt
seinen sechs Monate alten Sohn Erik und die vor Trauer gelähmte Partnerin
Sonja (34), die auch noch ihre geliebte Tochter verloren hat.
Haft
Gerald S. trifft nun die Härte des Gesetzes. Staatsanwältin
Ernestine Heger: „Ich will ein Exempel statuieren.“ Über den Rausch-Raser
wurde die U-Haft verhängt. Juristin Heger: „So kann er sich nicht wieder
eingeraucht hinters Steuer setzen. Außerdem soll er nachdenken, was er da
angerichtet hat.“ Gerald S. drohen jetzt drei Jahre Haft.
""Sonja hat seit Tagen durchgeweint" "Wir haben uns bereits in einer Krisensitzung getroffen und überlegt, wie die Gemeinde der Familie helfen kann.“ Johann Strasser, Bürgermeister von Mühlheim, hat etliche engagierte Bürger zusammengetrommelt, die der Witwe nun helfen wollen. Sonja Kaufmann ist vor Schock gelähmt. Sie hofft noch immer: "Ich habe nur einen Wunsch, dass die beiden wieder zurückkommen“, sagte sie zu ÖSTERREICH. Die 36-Jährige weint seit Tagen durch, sie wird von ihrer Mutter und ihrer besten Freundin, Johanna Zaglmayr, betreut: „Sonja steht am Abgrund. Ihr wurden die Liebsten genommen und das Haus der Familie ist eine Baustelle – das alles wegen der Wahnsinnsfahrt eines jungen Drogen-Rasers.“
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