Etat-Ausschreibung

Unmut zu Linz Kulturhauptstadt 2009

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Namhafte Agentur-Chefs kritisieren die Bedingungen des Wettbewerbs für Linz 09.

"An solchen Wettbewerben nehmen wird nicht mehr Teil, die Rahmenbedingungen sind uninteressant“, meint der Geschäftsführer einer großen Wiener Kreativagentur. In einer EU-weiten Ausschreibung sucht Linz, 2009 die Kulturhauptstadt Europas, eine Werbeagentur für das Großereignis.

Allerdings stoßen sich namhafte Werbeagenturen an mehreren Passagen in der elfseitigen Erst-Ausschreibung. Beispielsweise werden drei einschlägige Referenzprojekte aus den vergangenen fünf Jahren gefordert. Zudem ist für den Auftraggeber „von besonderer Bedeutung“, dass das betreuende Team vor Ort verfügbar ist.

Juristisch wasserdicht.
"Wir haben den Text von einer auf Ausschreibungen versierten Anwaltskanzlei juristisch prüfen lassen“, heißt es seitens der Linz 2009 Gesellschaft. Deren Geschäftsführer ist Walter Putschögl, Intendant von Linz 09 ist Martin Heller.

Die Ausschreibung bewege sich durchaus „im Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingunge“, sagt auch Peter Drössler, Bundesobmann im Fachverband Werbung & Marktkommunikation der Wirtschaftskammer. Allerdings bemängelt der Interessenvertreter, dass bereits im ersten Ausschreibungstext sehr konkrete Bedingungen an die Agenturen gestellt werden, während ein detailliertes Briefing erst für die zweite Phase angekündigt ist.

Das sogenannte Teilnahmeverfahren läuft bis 9. November. Trotz der Kritik wird mit mehr als 100 Bewerbern gerechnet. Die Etat-Vergabe soll bis Ende Jänner 2007 erfolgen.

Albert Sachs in der Print-Ausgabe von ÖSTERREICH (1. November 2006)

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