Linz

Verliebter Mieter 
um Vermögen geprellt

18.04.2014

Eine Linzerin verdrehte ihrem Verehrer den Kopf – und nahm ihn nach Strich und Faden aus.

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© apa
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„Ich weiß es nicht“, antwortet Isolde N. (Name geändert) auf die Frage des Richters, warum sie „so was“ mache. Achselzucken, nachdem sie einen Verehrer mehr als ein Jahrzehnt belogen, betrogen und ihm in Summe 1,8 Mio. Euro aus der Tasche gelockt haben soll. Am Freitag saß die heute 48-Jährige gemeinsam mit ihrem Ehemann in Linz vor Gericht.

Heiratsschwindlerin ist längst verheiratet
Die Frau zeigte sich weitgehend geständig. 2002 begann sie laut Staatsanwältin, ihren verliebten Vermieter auszunutzen. Immer wieder habe die Angeklagte dem Mann vorgegaukelt, ihn heiraten zu wollen. Später tischte sie ihm dreistere Lügengeschichten auf: Ihre jüngere Tochter sei krank und brauche Geld für Spenderorgane. Dann hieß es, der Freund der älteren Tochter sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen, sie selbst liege im Koma. Und der liebestolle Vermieter zahlte – obwohl er bald selbst einen Kredit aufnehmen musste. Seine Notlage habe die Angeklagte „relativ kaltgelassen“, führte die Staatsanwältin aus.

Dem „Bild einer bösartigen Verbrecherin“ widersprach der Anwalt der Frau. Das Opfer habe versucht, sich die Liebe zu erkaufen. Seine Mandantin übernehme die Verantwortung für einen Betrag von 1,1 Mio. Euro. Der mitangeklagte Ehemann will indes von den Zahlungen nichts bemerkt haben. Am 3. Juni sollen weitere Zeugen aussagen. Für beide Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

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