Das Projekt Westring stockt: Gegen die Pläne hagelt es Einsprüche und die Anrainer wollen ihre Wohnungen wegen der Autobahn nicht räumen. Knapp 24 Gebäude müssten dem Bauvorhaben weichen.
Seit wenigen Tagen liegen die Pläne für die hart umkämpfte Autobahn-Umfahrung für Linz im Neuen Rathaus auf. Die Bürger haben damit das Recht, in die Planungen zum Westring (A26) Einsicht zu nehmen und Einspruch gegen die geplante Autobahn zu erheben.
Pläne liegen bis 13.8. aus
Laut Auskunft des
Infrastrukturministeriums sind in den ersten Tagen noch keinerlei
Beanstandungen eingelangt. Doch dafür gibt es in den kommenden sechs Wochen
Gelegenheit genug: Die Pläne liegen noch bis zum 13. August zur öffentlichen
Einsichtnahme auf. Straßenbaureferent Franz Hiesl (ÖVP) rechnet mit
„Tausenden Einsprüchen“, sieht darin aber kein Problem. Hiesl: „Wir prüfen
alles dreimal.“ Die Einsprüche würden von „unabhängigen Gutachtern geprüft
und gegebenenfalls berücksichtigt“, heißt es seitens des Autobahnbetreibers
Asfinag.
Erneute Verzögerung des Baustarts droht
Wenn auch die Kritik
der Westring-Gegner das Projekt kaum verhindern können wird, so drohen bei
einer großen Zahl von Einsprüchen dennoch erneut Verzögerungen. Denn die
öffentliche Auflage der Pläne ist der zentrale Teil der laufenden
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Ein positiver UVP-Bescheid ist
wiederum Voraussetzung für weitere Genehmigungsverfahren. Laut momentan
gültigem Zeitplan soll bereits im Herbst 2010 mit dem Bau des Westrings
begonnen werden.
24 Gebäude fallen zum Opfer
Die Einhaltung des Plans hängt
aber auch davon ab, wie schnell sich die Probleme rund um die Ablösen für
die Westring-Anrainer beseitigen lassen. Denn um die Trasse verwirklichen
können, müssen 870 Bewohner in der Waldeggstraße ihre Wohnungen räumen.
Insgesamt fallen 24 Gebäude der A26 zum Opfer. Laut Asfinag-Direktor Alois
Schedl sollen die Immobilien bis zum 31. März 2010 übergeben werden.
Hälfte der Anrainer droht Zwangsenteignung
Die Zeit drängt
allerdings. Denn von den 82 Eigentümern der Gebäude legt sich bisher noch
fast die Hälfte quer. „Mit knapp 50 haben wir bereits eine Einigung
erzielt“, heißt es seitens der Asfinag. Sollten die widerspenstigen
Eigentümer nicht freiwillig weichen, hat die öffentliche Hand freilich eine
weitere Handhabe: Dann droht die Zwangsenteignung.