65 Häuser evakuiert

Weiter Gefahr nach Explosion in OÖ: Gas breitet sich aus

28.06.2023

Keine Entwarnung nach der Explosion in Ansfelden (Bezirk Linz-Land): Es strömt immer noch Gas aus. 

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Ein Einfamilienhaus geriet durch den Vorfall, der im Zusammenhang mit einer Erdbohrung steht, in Flammen. Aufgrund des weiteren Gasaustritts wurde die Evakuierung von 65 Gebäuden im gefährdeten Bereich angeordnet, teilte die Polizei mit. Am Mittwoch strömte in dem Gebiet immer noch Gas aus.

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Stündlich werden Gasmessungen vorgenommen, um zu wissen, wohin sich die Gaswolke unterirdisch ausbreite. Immer wieder sei in der Nacht brennbares Gas an Rasenoberflächen getreten und habe zu brennen begonnen, überall werden Löschmaßnahmen durchgeführt, schilderte Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Födermayr in einer Pressekonferenz am Mittwoch die Situation. 130 Kräfte von 13 Wehren seien ständig im Einsatz.

Tiefenbohrung für Wärmepumpe

Bei einer Tiefenbohrung für eine Wärmepumpe für ein Wohnhaus kam es in rund 90 Meter Tiefe am Dienstag gegen 17 Uhr zu einem "Wasseraustritt auch mit einem Gasgemisch", informierte der Bezirkshauptmann von Linz-Land Manfred Hageneder. 1.000 Liter Wasser pro Minute schossen an die Oberfläche. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab und die Lage galt als stabil.

Plötzlich gegen 21.00 Uhr kam es in einem Haus rund 100 Meter von der Tiefenbohrung entfernt zur Explosion und es begann zu brennen. Der Bewohner wurde von der Feuerwehr aus dem brennenden Gebäude gerettet und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, seine Lebensgefährtin blieb unverletzt.

Bei weiteren Messungen wurde festgestellt, dass "Gas in verschiedensten Bereichen austritt. Daher wurden 65 Objekte evakuiert", so Hageneder weiter. Rund 150 Betroffene wurden ins Rathaus Ansfelden/Haid gebracht, ergänzte Bürgermeister Christian Partoll (FPÖ). Noch in der Nacht habe man Experten von der OMV angefordert, um ein Verschließen des Bohrloches vorzunehmen. Eine technische Lösung soll zu Mittag gefunden sein.

Wie es zu dem Gausautritt habe kommen können, erklärte Landesgeologe Christoph Kolmer. Grundsätzlich gebe es in Oberösterreich tausende derartige Tiefenbohrungen. Nachdem das Erdwärmekabel gelegt ist, werde das Loch wieder verpresst. Im aktuellen Fall stieß man im Untergrund auf "seichtes Erdgas", das seitlich neben dem Rohr in den Untergrund austrat und durch den gut durchlässigen Schotter in das weitere Umfeld gelangte, meinte Kolmer. Nachdem sich das Gas den Weg des geringsten Widerstandes suche, ströme es in Hohlräume wie Lichtschächte oder Keller ein. Ein Funke reiche und es komme zur Explosion.

Ermittlungen

Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen zur genauen Unglücksursache in dem Haus aufgenommen. Wie lange die Bewohner nicht in ihrer Häuser zurückkönnen, war vorerst unklar. 

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