Säure-Pakete
Weiterer Verdächtiger nach Säure-Attentat gefasst
11.04.2008
Nach den Säure-Paketen an oberösterreichische Kommunalpolitiker wurde nun ein Deutscher als weiterer Verdächtiger festgenommen.
Im Fall der oberösterreichischen Säurepakete ist nun ein weiterer Verdächtiger gefasst worden. Der 45-jährige Deutsche habe erklärt, im Auftrag des Österreichers, der bereits seit Anfang März in Haft ist, die Sendungen aus Bayern geschickt zu haben, verlautbarte die Staatsanwaltschaft Wels am Freitag. Er belastet den 48-Jährigen nun schwer. Der 45-Jährige wurde diese Woche nach umfangreichen Ermittlungen gefasst. Er habe ein umfassendes Geständnis abgelegt, so die Behörde.
Anwalt kritisiert Behörden
Nikolaus Rast, der Anwalt des
Beschuldigten im Fall der oberösterreichischen Säurepakete, hat Freitagabend
Kritik an den Behörden geübt. Er sei nicht persönlich darüber informiert
worden, dass ein weiterer Verdächtiger festgenommen wurde, der seinen
Mandanten belastet. "Ich habe es aus dem Radio erfahren", sagte Rast.
Pakete versandfertig gemacht
Der 45-Jährige gab an, die Pakete
versandfertig hergerichtet und verschickt zu haben. Die Päckchen mit den
Zigarettenhülsen und der darin enthaltenen Buttersäure habe er sich in
Bayern und in Tschechien besorgt, so der Mann gegenüber den Ermittlern.
Anschließend habe er sie ausreichend frankiert und in den Briefkasten
geworfen.
Auftrag wegen Schulden
Der 45-Jährige gab weiters an, den
Auftrag des 48-Jährigen zum Begleichen von 1.500 Euro Schulden erledigt zu
haben. Gegen den 45-Jährigen wurde von der Staatsanwaltschaft Wels ein
Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.
Insgesamt drei Buttersäure-Pakete
Der
SPÖ-Landtagsabgeordnete und ehemalige Bürgermeister von Weißkirchen, Rudolf
Prinz (61), war am 7. März beim Öffnen eines mit Buttersäure gefüllten
Pakets verletzt worden. Zwei weitere Päckchen an ÖVP-Kommunalpolitiker und
zwei an Verwaltungsmitarbeiter konnte die Polizei rechtzeitig abfangen.
Der Verdacht gegen den 48-Jährigen hatte sich aufgrund von Zeugenaussagen verdichtet. Am 9. März klickten bei dem Mann die Handschellen, zwei Tage später wurde über ihn die Untersuchungshaft verhängt. Als Motiv vermuten die Ermittler "raumplanerische Angelegenheiten" in der Vergangenheit.