Landwirtschaft
Wirbel um Hanfplantage - Futter oder Drogen?
03.09.2007
Ein kurioser Streit um eine Hanfplantage auf einem Bauernhof ist im Innviertel in Oberösterreich entbrannt.
Der Anbau von bestimmten Hanf-Sorten ist in Österreich per Gesetz erlaubt, sofern diese einen verschwindend geringen THC-Gehalt aufweisen. THC ist der Stoff, der zur Berauschung dient. Der Anbau der legalen Sorten ist allerdings bewillingungspflichtig. In der Gemeinde Franking in Oberösterreich wurde jetzt ein wiederholt unklarer Fall aufgedeckt.
Pflanzen abgemäht
Die Exekutive habe Hanfpflanzen einfach
abgemäht, obwohl es sich um Tierfutter handle, beklagte sich die Pächterin.
Man habe lediglich einige Exemplare rund um das Haus entfernt, um zu prüfen,
ob es eine legale Sorte sei, hieß es beim Bezirkspolizeikommando Braunau.
Legale Sorte als Futter
Sie baue schon seit sechs Jahren Hanf
an, erklärte die Bäuerin. "Die Hühner laufen frei herum und
picken sich die Körner selbst heraus. Und für unsere Hängebauchschweine
fällt auch etwas ab." Es handle sich um eine legale Sorte, die als
Tierfutter und für die Herstellung von Decken verwendet werde.
Bäuerin: "Jetzt ist alles weg"
Vergangene Woche
erregte die Plantage das Interesse der Polizei. "Jedes Jahr kommen sie
und stellen das ganze Haus auf den Kopf. Dann schaut es aus wie nach einem
Einbruch", schilderte die Frau. "Im Vorjahr habe ich die Rechnung
der Samen hergezeigt, da haben sie mich in Ruhe gelassen, weil es ja eine
legale Sorte war. Heuer war ihnen die Rechnung aber nicht genug",
empört sie sich. "Jetzt ist alles weg."
Polizei: "Schon einmal die Sorten verwechselt"
Weniger
dramatisch sieht man die Ereignisse bei der Polizei: Man habe nur einige
Pflanzen rund um das Haus entfernt, am Feld stehe noch alles. Nun werde der
Hanf im Labor untersucht, um festzustellen, ob er suchtgifttauglich sei oder
nicht. "Die Familie hat schon einmal die Sorten verwechselt",
erklärte ein Beamter. Außerdem sei Hanfanbau in jedem Fall
bewilligungspflichtig. Die Pächterin habe bisher keine entsprechendes
Dokument vorgelegt, die Polizei müsse prüfen, ob eine Erlaubnis erteilt
worden sei.