Weder die US-Sicherheitsfirma, für die der Oberösterreicher im Irak war, noch der Krisenstab bekam eine eindeutige Forderung.
Das US-Sicherheitsunternehmen Crescent Security hat die kolportierte Lösegeldforderung von 150.000 US-Dollar (95.000 Euro) im Fall des im Irak entführten Oberösterreichers Bert Nussbaumer im Nachrichtenmagazin "profil" zurückgewiesen. "Wir hätten sofort gezahlt", so Firmensprecher Paul Chapman.
Unsummen an Informanten
"Seit der Entführung haben wir weitaus
mehr Geld an irakische Informanten für Hinweise bezahlt, von denen zu hoffen
war, dass sie zu Verhandlungen, zur Freilassung oder Befreiung der Geiseln
führen," so Chapman weiter.
"Wir hätten gejubelt", sagt auch ein Mitglied des österreichischen Krisenstabs und lässt damit durchblicken, dass die Zahlung eines Betrags dieser Größenordnung kein Problem dargestellt hätte.
Unklare Situation
Ein österreichischer Ermittler in dem
Entführungsfall sagt dazu: "Ein halbes Dutzend Mal hatten wir das Gefühl,
wir sind ganz knapp dran." An jene Informanten, die vorgaben, mit den
Entführern in Kontakt zu stehen, seien über den Heeresnachrichtendienst
Fragen übermittelt worden, die nachweisen sollten, dass Nussbaumer lebte und
der Kontakt echt war. Die Antworten auf diese "proof-of-life"-Fragen waren
aber nie völlig korrekt.
Kein Kontakt entstanden
Ein echter Kontakt zwischen den
Geiselnehmern und den österreichischen Behörden bzw. der Sicherheitsfirma
Crescent Security habe in den eineinhalb Jahren zwischen der Entführung
Nussbaumers und der Auffindung seiner Leiche nicht bestanden.