Millionär beruft sich archaisches Insel-Recht: Entscheidung weiter verschoben.
Vor mehr als einer Woche kam der Brite, der auf der Kanalinsel Sark lebt, mit dem Privatjet nach Österreich, um seinen Sohn – der bei der Mutter in Baden (NÖ) lebt – überraschend zu besuchen.
Als der Anwalt und Politiker mit dem Buben auf den Spielplatz ging, trickste er den Opa des Kindes, der aufpassen sollte, aus: Als der Großvater aufs Klo ging, verschwand der Vater mit seinem Sohn Caspar (4).
Tischler erstellte "Urteil" für seinen Politikerfreund
Die seit Sommer getrennt vom Kindsvater lebende Mutter reiste dem „Entführer“ nach – immerhin hat sie in Österreich das Obsorgerecht. Das behauptete plötzlich aber auch Stefan G. Jetzt stellt sich heraus, dass das Urteil, auf das der Advokat sich beruft, gar kein Gerichtsspruch ist. Sondern nur die Stellungnahme eines Politikerfreundes und Tischlers, der sich auf das archaische Recht auf Sark bezieht und ausführt, dass der Mann hier immer das alleinige Sorgerecht hat. Das Dokument dürfte außerhalb der 600-Einwohner-Insel keine Gültigkeit besitzen.
Mutter-Anwältin Britta Schönhart stellte daher bei uns einen Antrag auf Nichtanerkennung des Sarker Urteils. Am Montag geht das Verfahren auf der Kanalinsel Guernsey weiter.