Die Nerven liegen offenbar blank. Journalisten wurden vom SCS-Gelände gescheucht.
Nach drei Wochen hartem Lockdown konnte gestern die Jagd auf Weihnachtsgeschenke beginnen. 22.000 Geschäfte durften wieder aufsperren. Befürchtungen vieler Politiker und Experten haben sich nicht bewahrheitet. Der große Shopping-Exzess wie in vielen anderen europäischen Städten blieb aus. Stattdessen gab es einen steten, aber kontrollierten Andrang. Ein Teil der Erklärung ist die weiterhin geschlossene Gastronomie. Weil es Kaffee &Co. nicht gibt, verweilen die Menschen kürzer in den Shopping-Straßen und -Centern.
Auch am Feiertag gibt es bisher noch keinen Ansturm, Bilder aus der SCS zeigen sogar fast vollständig leere Gänge. Die Nerven beim Betreiber des Einkaufszentrum liegen nun offenbar blank. Ein Reporter von oe24.TV wurde sogar vom Gelände gescheucht und durfte nicht im Inneren des Shopping Centers filmen.
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Kein Run auf die SCS
Die meisten Geschäfte waren eher mäßig besucht, wenn nicht sogar ohne Kunden. Selbst in den Shops der großen Textilketten, wo sich normalerweise Schlangen an den Kassen bilden bzw. zwischen den Kleiderständern durchaus dichteres Aufeinandertreffen möglich ist, gab es vorerst freies Vorankommen.
Der Eindruck der APA nach Gesprächen mit mehreren SCS-Besucherinnen und -Besuchern war - zum Bummeln sind die Leute nicht gekommen: Es wurden meist Weihnachtsgeschenke gekauft oder es gab konkrete Gründe, warum man sich in der Mall aufhielt. "Wir ziehen um und haben wegen Möbel geschaut", erzählte etwa ein Paar. Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zeigten die beiden nicht: "Ein bisschen Abstand halten und das passt schon."
Eine Frau mit mehreren Einkaufssackerln in der Hand erzählte: "Wir wollen rasch unsere Sachen erledigen und dann wieder nach Hause. Es geht eher um den Weihnachtsrummel und nicht um Corona."
Für die Shop-Betreiber geht es jetzt um alles: Bis zu 2,7 Milliarden Euro verloren sie laut Handelsverband bis jetzt im Lockdown. Davon wollen die Händler etwa ein Drittel im Dezember auf holen.