Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich 13 Arbeiter im Tunnel.
Bad Gastein/Mallnitz. Bei der derzeit laufenden Sanierung des 115 Jahre alten ÖBB-Tauerntunnels zwischen Bad Gastein (Pongau) und Mallnitz (Bez. Spittal an der Drau) ist am Sonntag beim Nordportal auf Salzburger Seite ein Teil des Gewölbes eingebrochen. Zum Zeitpunkt des Einsturzes befanden sich 13 Arbeiter im Tunnel. "Die Arbeiter haben den Gefahrenbereich sofort verlassen, es wurde niemand verletzt", sagte ÖBB-Sprecher Robert Mosser zur APA. Die Arbeiter verließen den Tunnel auf Kärntner Seite.
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"Nach genauer Vermessung sind rund sieben Meter des Tunnelgewölbes im Bereich des Portals in Böckstein betroffen, die gestern nachgegeben haben", so Mosser. Die Arbeiten zur Wiederherstellung würden so schnell wie möglich beginnen. Die unmittelbaren Nachbarbereiche sind seinen Angaben zufolge stabil und zeigen keine Beeinträchtigungen. "Ersten Einschätzungen zufolge könnte der aufgetretene Verbruch bereits in einer Woche wieder behoben sein und die planmäßigen Sanierungsarbeiten im nördlichen Bereich des Tauerntunnels fortgesetzt werden."
Wollen Wiedereröffnungstermin im Juli halten
Man werde alles daran setzen, den geplanten Wiedereröffnungstermin im Juli halten zu können. Die Arbeiten im südlichen Bereich des Tunnels auf Kärntner Seite laufen aktuell ohnedies uneingeschränkt weiter. Die Ursache für den Einsturz ist noch nicht bekannt.
Die dringend notwendige Sanierung des 8.371 Meter langen Tunnels läuft seit Mitte November. Bei den Arbeiten handelt es sich um die größte Sanierung seit Inbetriebnahme des Bauwerks im Jahr 1909. Die Tunnelinnenschale muss wegen regelmäßiger Wassereinbrüche erneuert werden, dazu werden Leit- und Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht und neue Schienen verlegt.
Laut Plan soll die Sperre bis 13. Juli 2025 dauern, Güterverkehr und Nachtzüge werden in der Zeit großräumig umgeleitet, für den Personenverkehr wurde ein Ersatz mit Bussen eingerichtet. Allerdings wird noch eine zweite Bauetappe voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 notwendig sein. Der Tunnel wird dann noch einmal für fünf Monate gesperrt.