An Walter Mayer

ÖOC-Affäre: Zahlte Stoss 100.000 Euro?

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In einer eidesstattlichen Erklärung behauptet Heinz Jungwirth, dass der ÖOC-Präsident 100.000 Euro zur Lösung der Causa Walter Mayer überwies.

In der Affäre rund um Zahlungen des ÖOC an den Doping-Trainer Walter Mayer gibt es nun auch Vorwürfe gegen den neuen ÖOC-Präsident Karl Stoss: Der ehemalige ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth behauptet in einer vierseitigen eidesstattlichen Erklärung (die ÖSTERREICH vorliegt), dass Stoss in die Zahlung an Walter Mayer eingebunden war.

Demnach soll Stoss im Jahr 2007 in seiner Funktion als Vorstand der Casinos Austria zugesagt haben, 100.000 Euro an das ÖOC zu überweisen, um die Causa Walter Mayer zu bereinigen. Konkret soll am 11. Jänner 2007 im Büro des damaligen ÖOC-Präsidenten Leo Wallner ein diskretes Treffen zur Affäre Mayer stattgefunden haben. Anwesend neben Wallner und Jungwirth war Strategieberater Erwin Roth.

Hintergrund des Gesprächs: Die Klage von Walter Mayer gegen IOC-Präsident Jacques Rogge und seinen Vize Richard Pound drohte die Salzburger Olympia-Bewerbung zunichte zu machen. Roth bot an, eine Lösung für das „Problem Walter Mayer“ zu finden.

Jungwirth schreibt dazu in seiner eidesstattlichen Erklärung: Auf diese Äußerung hin stand Herr Dr. Wallner auf, sagte: „Ich will das nur kurz mit meinem designierten Nachfolger besprechen“ und verließ das Zimmer, um zu telefonieren. Nach einer Weile kam er zurück und erklärte: „Das geht in Ordnung, Karl Stoss ist damit einverstanden und hat zugesagt, 100.000 Euro an das ÖOC zu bezahlen.“

Wallner hätte Jungwirth daraufhin beauftragt, den offenen Betrag von 500.000 € an Roth zu überweisen.

Jungwirths eidesstattliche Erklärung soll nun bei einem Prozess des Strategieberaters Erwin Roth gegen Leo Wallner vorgelegt werden. „Karl Stoss ist als großer Reformer angetreten und jetzt erinnert er sich plötzlich nicht mehr daran. Fakt ist, dass ich von Wallner den Auftrag hatte, ein Arrangement mit Mayer zu treffen, und dass Karl Stoss wusste“, meint Roth.

Er klagt Wallner auf Auszahlung offener ÖOC-Honorare in Höhe von mehr als 300.000 Euro. „ÖOC-Präsident Stoss hat mir dazu geraten, die Klage gegen Wallner einzubringen.“ Aus dem Büro von Karl Stoss hieß es gestern: „Die Vorwürfe sind absurd“.

Für alle Personen gilt die Unschuldsvermutung.

„Karl Stoss wusste alles“

ÖSTERREICH: Sie behaupten, dass ÖOC-Präsident Karl Stoss im Jahr 2007 zugesagt haben soll, 100.000 Euro zu überweisen, um damit das „Problem Walter Mayer“ zu lösen.
Erwin Roth: Das war so und geht ja auch aus der eidesstattlichen Erklärung von Heinz Jungwirth hervor. Wir waren am 11. Jänner 2007 im Büro des damaligen ÖOC-Präsidenten Leo Wallner. Es ging um Walter Mayer und seine Klagen gegen IOC-Präsident Jacques Rogge und seinen Vize Richard Pound. Nach einem Telefonat mit Karl Stoss, meinte Wallner, dass dieser damit einverstanden sei, dass ich das Problem löse und die Casinos Austria dafür 100.000 Euro an das ÖOC überweisen.
ÖSTERREICH: Das heißt, Karl Stoss war über die Zahlung an Walter Mayer informiert?
Roth: Karl Stoss ist als großer Reformer angetreten und jetzt erinnert er sich auf einmal nicht mehr daran, dass er mit der Lösung Walter Mayer einverstanden war. Stoss wusste alles.
ÖSTERREICH: Sie haben nun eine Klage gegen Leo Wallner eingebracht. Worum geht es da?
Roth: Bis heute wurden meiner Firma für erbrachte Tätigkeiten bei der Salzburger Olympia-Bewerbung für 2014 Honorare über mehr als 300.000 Euro nicht bezahlt. Ich klage Herrn Wallner hier in seiner Funktion als damaliger ÖOC-Präsident, der mir diese Zahlungen zugesagt hat.

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