"Bullying"
Österreich bei Gewalt in Schulen im Vorderfeld
19.11.2007
Laut einer WHO-Studie gibt es an österreichischen Schulen verhältnismäßig viele Gewalttaten.
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO über "Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen" sind an den österreichischen Schulen die Kinder im internationalen Vergleich verhältnismäßig häufig Täter bzw. Opfer von sogenanntem Bullying, also psychischer oder physischer Gewalt. Demnach werden 14 Prozent der elfjährigen Mädchen und 20 Prozent der elfjährigen Burschen zwei- bis dreimal im Monat Opfer von "Bullying", bei den 13-Jährigen sind es 17 (Mädchen) bzw. 23 Prozent (Burschen) und bei den 15-Jährigen zehn (Mädchen) bzw. 15 Prozent. Damit liegt Österreich jeweils im Vorderfeld der 35 verglichenen Staaten.
Nur Litauens Schüler sind gewaltbereiter
Bei den "Tätern"
sieht es ähnlich aus: Sechs Prozent der elfjährigen Mädchen und 14 Prozent
der gleichaltrigen Burschen gaben an, zwei- bis dreimal im Monat anderen
psychisch oder physisch Gewalt anzutun. Bei den 13-Jährigen sind es sogar 15
(Mädchen) bzw. 26 Prozent (Burschen), bei den 15-Jährigen 16 (Mädchen) bzw.
30 Prozent (Burschen). In diesen beiden Altersgruppen liegt Österreich sogar
im WHO-Vergleich hinter Litauen und praktisch ex aequo mit Deutschland auf
den Plätzen zwei bzw. drei.
Österreich überall im Spitzenfeld
Österreich gehört
damit in allen Altersgruppen durchwegs zum Spitzenfeld jener Länder, in
denen es am häufigsten "Bullying" gibt. Unangefochtener "Spitzenreiter" ist
dabei Litauen, viel Gewalt wird auch in in den anderen baltischen Staaten,
der Ukraine sowie in Deutschland und der Schweiz ausgeübt. Musterländer
sind dagegen Schweden, Tschechien, Irland, Schottland, Wales sowie Slowenien.
Mädchen ruhiger als Buben
Etwas besser schneidet Österreich
in einem anderen Bereich ab: Die Frage, ob sie im vergangenen Jahr dreimal
oder öfter in physische Auseinandersetzungen verwickelt waren, beantworteten
fünf Prozent der elfjährigen Mädchen und 27 Prozent der gleichaltrigen
Burschen mit Ja. Bei den 13-Jährigen waren es vier (Mädchen) bzw. 22 Prozent
(Burschen), bei den 15-Jährigen drei (Mädchen) bzw. 21 Prozent. Damit liegt
Österreich bei den Mädchen jeweils im Mittelfeld der verglichenen Staaten,
Burschen sind dagegen wesentlich häufiger in Kämpfe verwickelt als der
Schnitt der verglichenen Staaten.